Potsdam-Mittelmark: Im Garten der „Kräuterhexe“
Das Wilhelmshorster Kräuterparadies beheimatet kulinarische und medizinische Schätze
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Das Wilhelmshorster Kräuterparadies beheimatet kulinarische und medizinische Schätze Von Thomas Lähns Michendorf · Wilhelmshorst - Der Garten von Petra Seidel ist Gewürzkammer, Arzneischrank und Blickfang in einem: 200 verschiedene Küchen- und Heilkräuter wachsen auf ihrem Grundstück in der Straße An den Bergen. Lavendel, Beerlauch, Anis und Salbei stehen in Pflanztöpfen aneinander gereiht – „aber meine größte Leidenschaft ist die Minze“, sagt sie. 70 Minezarten hat sie bislang angebaut. Die Betreiberin des Wilhelmshorster Kräuterparadieses ist für ihre Nachbarn kompetente Ansprechpartnerin in Sachen Küche und Garten. Die Kinder von der nahen Kita aber würden sie nur „die Kräuterhexe“ nennen. „Neues von der Kräuterhexe“, so heißt auch die Rubrik in der Langerwischer Bürgerzeitung Märkischer Bogen, für die Seidel hin und wieder schreibt. Hier berichtet sie über die zahlreichen Pflanzen in ihrem Garten: wo sie her kommen, welche Ansprüche sie haben und wofür sie gebraucht werden. Das Kräuterparadies gibt es zwar erst seit zwei Jahren – Seidel führt es als Teilgewerbe – die Leidenschaft dafür habe aber schon immer in ihr geschlummert. „Früher hatten meine Eltern ein Gartengrundstück hier ganz in der Nähe“, erzählt Seidel. Mit Salbei und Minze habe sie schon damals ihre Kinder bei kleineren Erkältungs-Krankheiten kuriert, ein Trend der allgemein immer stärker wird. Kräuter seien wesentlich schonender als chemische Arzneimittel, enthalten obendrein auch noch Vitamine. Anis helfe gegen Magenbeschwerden, Melisse wirke beruhigend bei Schlaflosigkeit und Thymian hemme Entzündungen - das sind nur einige Beispiele aus dem Arzneischrank der Seidels. Ein echter Verkaufsschlager seien die Kräutersäckchen für den Kleiderschrank: ein Gemisch aus der „Eau-de-Cologne-Minze“ und Lavendel sorge für einen angenehmen Duft im Wäschespind. Als Geschenkidee gestaltet Petra Seidel auch kleine Kräutergärten in Form von Zinkwannen, bepflanzt mit allerlei Nützlichem. In die Küche hätten die selbst angebauten Kräuter schon längst Einzug gehalten, unter anderem in Form von Marmeladen und Gelees. „Wir würzen auch größtenteils mit eigenen Produkten, zum Beispiel Brunnenkresse, Liebstöckel und Schnittknoblauch.“ Besonders großen Nutzen habe das Süßkraut: ein Beet dieser Pflanze sei so ertragreich wie ein ganzer Zuckerrübenacker. Im Übrigen sei das Süßkraut für Diabetiker verträglich. Seidels persönliche Favoriten bleiben aber die Minzearten. Beim Gedanken an die englische Küche mit Minzgelee gerät sie ins Schwärmen. „So viele Kräuter – das ist ja aufregend“, staunte ein Besucher am Wochenende. „Das kann gar nicht sein, sie stehen doch mitten im Baldrian“, konterte Petra Seidel. Mit ihrer lockeren Art und dem enormen Fachwissen konnte sie auch im Rahmen der Landpartie neue Kunden und Kräuterfreunde gewinnen. 200 Besucher habe sie insgesamt begrüßt. Das Kräuterparadies in der Straße An den Bergen 67 hat immer Freitag und Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet, man kann auch einen Termin unter Tel. (033205) 20877 vereinbaren.
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