Potsdam-Mittelmark: In Beelitz geht es jetzt rund
Minister eröffnete 111. Kreisel Brandenburgs
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Beelitz - Denn 111. neuen „Kreisel“ Brandenburgs hat Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD) gestern in Beelitz offiziell eröffnet. Der Bau des Kreisverkehrs an der B246/L88 sei ein wichtiger Abschnitt bei der Modernisierung der Beelitzer Ortsdurchfahrt, sagte Dellmann. Die Kosten für den Teil der Brücker Straße vom Bahnübergang bis zur Kreuzung mit der Karl-Marx-Straße (L 88) betragen rund 1,85 Millionen Euro. Die Stadt Beelitz beteiligte sich mit rund 160 000 Euro, der Wasser- und Abwasserzweckverband Nieplitz steuerte 85 000 Euro bei. Zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft werden 81 Bäume und 150 Meter Hecke neu gepflanzt. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung wird der Stadtpark am Wasserturm erweitert und auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern umgestaltet.
Insgesamt sind für die Erneuerung der Beelitzer Ortsdurchfahrt rund 4,8 Millionen Euro veranschlagt. Der nächste Bauabschnitt soll im kommenden Jahr begonnen werden. 2,15 Millionen Euro werden dann in den Ausbau der Clara-Zetkin-Straße vom Bahnübergang bis zur alten B 2 investiert. Dann folgt ab 2010 der letzte Bauabschnitt vom Kreisverkehr bis zum Ortsausgang Richtung Brück.
Im Vorfeld des Beelitzer Kreiselbaus hatte es Proteste von Anwohnern und den Bündnisgrünen gegeben. Sie fürchten, dass durch die neue Verkehrslösung der Autostrom verstärkt in die an den Kreisel angebundene Karl-Liebknecht-Straße gelenkt werden könnte. Kritisiert wurde ebenso die Zerschneidung des Stadtparks. Deshalb wird auch nach Fertigstellung des Kreisels noch Handlungsbedarf gesehen. Für Fußgänger und Radfahrer müsste eine sichere Querung der neuen Straße gewährleistet werden, mahnte die Grünen-Stadtverordnete Elke Seidel gestern an und schlug einen Zebrastreifen vor. Zudem seien verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Karl-Liebknecht-Straße notwendig. Diese Probleme sollen nun bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Landesbetriebs für Straßenwesen Anfang September erörtert werden.
Generell, so Dellmann, würden Kreisverkehre oft eine verkehrssichere und kostengünstigere Alternative zu Ampelkreuzungen darstellen. „ Dort wo es sinnvoll ist, wollen wir auch in Zukunft Kreisverkehren an den Bundes- und Landesstraßen den Vorzug geben“, erklärte der Minister. Nach dem Umbau von Kreutzungen zu Kreisverkehren werde in der Regel ein Rückgang des Unfallgeschehens festgestellt. „Unfälle mit Personenschäden treten seltener auf. Durch geringere Geschwindigkeiten werden Konfliktsituationen schneller erfasst und besser gelöst“, sagte Dellmann. Kreisverkehre würden zudem die Folgekosten verringern, da keine Ampelanlagen unterhalten werden müssen. Insgesamt sind im Land Brandenburg an Bundes- und Landesstraßen nach Angaben des Ministeriums weitere 96 neue Kreisverkehre im Bau oder in der Planung. Hagen Ludwig
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