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Potsdam-Mittelmark: In der Warteschleife

Weiter Diskussion um Stahnsdorfer Seniorentreff

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Stahnsdorf – Es war ein gut gemeinter Antrag, betonte CDU-Fraktionschef Daniel Mühlner. Gemeinsam mit den Fraktionskollegen von CDU und FDP wollte er prüfen lassen, ob die alte frei gewordene Villa in der Ruhlsdorfer Straße 1 für einen Seniorentreff geeignet ist und sich dieser in ein Nutzungskonzept für das Haus in exponierter Lage integrieren lässt. Abgestimmt wurde über die Vorlage aber nicht. Die Fraktion zog ihn zurück. Avisierte Sanierungskosten für das 1912 erbaute Haus von etwa einer halben Million Euro veranlassten die Gemeindevertreter dazu, auf die Bremse zu treten. „Wir müssen erst wissen, was finanziell möglich ist“, so die Linken-Politikerin und Seniorenbeiratsvorsitzende Rosemarie Kaersten. Die Ratsmitglieder wollen sich nun zunächst mit ihrem Haushalt befassen.

Damit steigen die Chancen, dass der Seniorentreff doch wie geplant in dem leer stehenden Ladenlokal in der Lindenstraße 22 entstehen wird, sagt Kaersten. Wie berichtet hatte der notwendige brandschutzgerechte Umbau die Kosten für den Treff in die Höhe getrieben. Statt der geplanten 60 000 Euro soll er nun rund 147 000 Euro kosten. Die Stahnsdorfer Wohnungsgesellschaft will sich das Geld für den Umbau über den Mietzins wieder reinholen und dazu die Bindefrist des Mietvertrages von fünf auf 15 Jahre erhöhen. Das ist einigen Gemeindevertretern jedoch zu lang. Nachdem Sozial- und Finanzausschuss dem zunächst noch zugestimmt hatten, legten die Mitglieder des Hauptausschusses dann aber ihr Veto ein. „Wir haben Zweifel, dass es sich lohnt, so viel in einen Interimsstandort zu investieren“, erklärte Daniel Mühlner. Das Lokal eigne sich als Übergangslösung, biete für einen dauerhaften Seniorentreff aber nicht die optimalsten Bedingungen.

Nachdem vor Kurzem die letzten Mieter die mehr als 100 Jahre alte Fabrikantenvilla in der benachbarten Ruhlsdorfer Straße 1 verlassen haben, schien sich mit dem gemeindeeigenen Gebäude eine neue Option für den Treff zu bieten. Die Idee einer Begegnungsstätte, von der auch Senioren profitieren könnten, hatte der Verein „Bürgerhaus Ruhlsdorfer Straße 1“ ins Spiel gebracht. Er will das Haus wie berichtet seit Langem zu einem Kultur- und Bürgerzentrum entwickeln.

Gerade bei den Senioren hatte der Antrag der CDU/FDP-Fraktion jedoch für Unruhe gesorgt. Sie befürchteten, dass sich die Diskussion um ihren Treff ähnlich lange hinziehen könnte, wie die Suche nach einem geeigneten Feuerwehrstandort, die die Gemeinde bereits seit fünf Jahren beschäftigt. „Wir warten schon seit mehr als eineinhalb Jahren“, sagte etwa Seniorenbeiratsmitglied Roswitha Hölzel.

Über den Umbau des Ladenlokals und die neuen Modalitäten werden Ausschüsse und Gemeindevertreter nun erneut beraten. Seniorenbeiratsvorsitzende Rosemarie Kaersten hofft, dass der Seniorentreff spätestens zum Jahresende beschlossene Sache ist. Solveig Schuster

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