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Potsdam-Mittelmark: Joggen gehört zur Arbeit

Michael Behrens ist Chef der SG Töplitz

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Werder · Töplitz - Als er 2003 nach Barcelona reiste, war die Fahne der SG Töplitz mit im Koffer. Und sie brachte ihm Glück: Denn bei den „World Police and Fire Games“, einem internationalen Sportwettkampf für Polizisten und Feuerwehrleute kam Michael Behrens sogar unter die ersten zehn – in der Disziplin „Treppenlauf“. 40 Etagen in 3 Minuten 58 Sekunden, erinnert sich der 41-Jährige. Seit März diesen Jahres ist er der erste Vorsitzende der SG Töplitz und damit Sportchef der Inselgemeinde.

Gegenüber seinen Vereinskollegen hat er auf jeden Fall einen Trainingsvorteil: Denn als Polizeibeamter müsse er während der Arbeitszeit joggen, erklärt Behrens und lacht. Dass er 2006 sogar einer der „Polizeisportler des Jahres“ in Brandenburg wurde, erwähnt er nur nebenbei. Lieber berichtet er über die erste „Feuertaufe“ im Amt des Vorsitzenden: Das war für ihn die Organisation des Töplitzer Insellaufs Anfang Mai, in diesem Jahr ohne den Halbmarathon. Er habe zum Anfang erstmal „kleine Brötchen backen“ wollen, erklärt Behrens: 2008 soll der Halbmarathon aber „auf jeden Fall“ wieder stattfinden, versichert er.

Sein anderer Wunsch ist ein ganzjährig nutzbarer Trainingsplatz. Behrens plant dafür ein neues Kleinfeld mit Kunstrasen neben dem Rasenplatz. Das Projekt werde momentan beantragt. Auch die Finanzierung müsse geklärt werden.

In die Finanzarbeit habe er sich erst einarbeiten müssen, erzählt der Polizist. Aktives Vereinsmitglied ist er bereits seit 1998. Er spielt in der „Altherrenmannschaft“ der SG Töplitz Fußball und hat vor drei Jahren die Sektion Breitensport für Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren mit aufgebaut, berichtet er.

Wie viel Zeit er jetzt in den Verein steckt, sei schwer zu sagen: „Der Sport kommt gleich nach meiner Familie“, erklärt er diplomatisch. Tatsächlich erreichten ihn täglich Anrufe: Mal ist es ein kaputter Rasenmäher, mal Sandrutsch am Hang des Sportplatzes. Allein könne er die Aufgabe nicht bewältigen, sagt Behrens und redet von Burckhard Fülla, dem „guten Geist des Sportvereins“: Als Platzwart sorge er für grünen Rasen und gezogene Markierungen. Auch der Insellauf sei nur durch die ehrenamtlichen Helfer möglich: „Ohne solche Leute kann so ein Sportverein nicht leben“, sagt Behrens.

Seit zehn Jahren wohnt er zusammen mit seiner Lebensgefährtin und den zwei Töchtern in Töplitz – und pendelt zur Arbeit nach Potsdam-Eiche. Mit dem Umzug aus Potsdam-Waldstadt in das eigene Haus habe er sich einen Traum erfüllt. „Ich bin hier sehr zufrieden“, sagt er. Über den Sport habe er schnell Kontakte geknüpft. Das Leben in der kleinen Gemeinde sei „viel harmonischer und ruhiger“ als in der Stadt.

Mit 285 Mitgliedern ist die SG Töplitz der zweitgrößte Verein im Amtsbereich Werder, so Behrens. Die Sportler trainieren in den Sektionen Gymnastik, Breitensport, Fußball und Volleyball. Die Fußballmänner des Vereins machten jetzt sogar den Aufstieg in die Kreisliga klar. Zu Feiern ist aber auch der 85. Vereinsgeburtstag. Deswegen gibt es heute ab 13 Uhr ein Sommerfest auf dem Sportplatz. Dann werden Cheerleader aus Werder und Schüler der Inselschule auf der Bühne stehen. Ab 15.30 Uhr treten die Sektionen im Volleyballturnier gegeneinander an. Zusätzlich gibt es Pferdereiten, eine Hüpfburg und die Möglichkeit, sich das Fahrrad von der Polizei kodieren zu lassen.

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