Potsdam-Mittelmark: Kein Platz für Erdstofflager
Mit B-Plan droht das Aus für Fuhrunternehmer Syring
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Michendorf – Der künftige Bebauungsplan für das Michendorfer Gewerbegebiet an der Autobahn könnte das Aus für die hiesigen Erdstofflager bedeuten. Das wurde auf der Sitzung des Hauptausschusses am Montagabend deutlich. „Wir können dort kein Hotel hinstellen, wenn nebenan Kies gefahren wird“, sagte Vorsitzender Hartmut Besch (FDP), gleichzeitig Ortsvorsteher des Ortsteils Michendorf. Mit dem B-Plan, der innerhalb eines Jahres aufgestellt werden könnte, soll das gesamte Gebiet planungsrechtlich geordnet werden. In Michendorf hofft man, dass sich hier höherwertiges Gewerbe ansiedeln wird. Den Aufstellungsbeschluss sollen die Gemeindevertreter auf ihrer Sitzung Ende Oktober fassen.
Einer der Grundstückseigentümer ist die Beelitzer Schielicke-Gruppe, die ihre Flächen unter anderem mit Gastronomiebetrieben beleben will. Ein Bebauungsplan könnte die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Nebenan hat sich allerdings vor einigen Jahren das Fuhrunternehmen Syring angesiedelt, das auf 7000 Quadratmeter Sand, Kies, Schotter, Pflastersteine, Mutterboden und Betonrecycling mit einer Gesamtmenge von 9500 Tonnen lagert, die von hier aus zu Baustellen überall in Berlin und Brandenburg transportiert werden. Der Betrieb galt den Michendorfern bislang als „Spatz in der Hand“, denn immerhin arbeiten hier zehn Leute und die Flächen liegen nicht brach.
Laut Michendorfs Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed wäre der Betrieb eines Erdstofflagers in Zukunft aber schwierig. Er verwies auf die Brandenburgische Baunutzungsverordnung. Der zufolge dürfen nur „nicht erheblich belästigende Gewerbebetriebe“ in einem Gewerbegebiet angesiedelt werden. Fuhrunternehmer Roland Syring hatte bereits unlängst erläutert, dass sein Unternehmen zumindest Händlern nicht im Weg stünde. Die Lärmbelästigung halte sich in Grenzen, weil die Erdstoffe hier nur gelagert und nicht verarbeitet würden.Thomas Lähns
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