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Potsdam-Mittelmark: Kein Zentimeter weniger

Michendorf will nicht für Eisenbahnbrücke zahlen

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Michendorf - In Michendorf geht man davon aus, dass die neue Eisenbahnbrücke über die Potsdamer Straße von der Deutschen Bahn AG allein finanziert wird. Das Bauwerk von 1914 soll in drei Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, die Bahn möchte, dass sich die Gemeinde an den Kosten beteiligt (PNN berichteten). Im Hauptausschuss sei man sich einig, dass dafür keine Haushaltsmittel freigegeben werden, sagte Ausschusschef Hartmut Besch (FDP) nach der jüngsten Sitzung. Zudem erwarte man von der Bahn, dass die Durchfahrthöhe erhalten bleibt.

Generell müssen solche Unterführungen für Fahrzeuge 4,70 Meter hoch sein, in Michendorf sind es 4,34 Meter. Laut Bahn soll sich die Durchfahrtshöhe mit dem Brückenneubau noch um zehn Zentimeter reduzieren. Vorschlag der Planer: die Potsdamer Straße um 20 Zentimeter absenken. Erste Schätzungen sehen ein Investitionsvolumen von 16 Millionen Euro vor. Die Gemeinde soll sich als Baulastträger an den Kosten beteiligen, laut Eisenbahnkreuzungsgesetz mit bis zu 50 Prozent, wie es von der Bahn bislang hieß. „Die Bahn kann nicht erwarten, dass wir für ihre Bauprojekte irgendwelche Kosten übernehmen“, kontert Besch. Im Übrigen müsse die jetzige Durchfahrtshöhe als „Status Quo“ bestehen bleiben. „Das reicht dann auch völlig aus.“

Bürgermeisterin Cornelia Jung äußerte Verständnis, dass die Eisenbahnbrücke ersetzt werden müsse. Nach ihrer Lesart des Eisenbahnkreuzungsgesetzes könne die Gemeinde aber nur zur Kasse gebeten werden, wenn auch die Straße unter der Brücke erneuert wird. „Der Straßenzustand ist aber völlig in Ordnung“, sagte Jung. Inzwischen habe das Planungsbüro signalisiert, dass der Brückenneubau auch möglich sei, wenn die Durchfahrthöhe nur um drei bis fünf Zentimeter verringert werde. Im Hauptausschuss gab es auch dafür keine Mehrheit. hkx

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