Mit der Geschichte spielen: Kleinmachnows erste Projektausstellung öffnet
Kleinmachnow - So hat man das ehemalige Verkaufsbüro des Berliner Baumeisters Adolf Sommerfeld (1886 bis 1964) noch nicht gesehen. Aus dem über Jahre leer stehenden Holzhaus in der Karl-Marx-Straße 117 ist ein reich mit Fundstücken angefülltes Museum geworden.
Stand:
Kleinmachnow - So hat man das ehemalige Verkaufsbüro des Berliner Baumeisters Adolf Sommerfeld (1886 bis 1964) noch nicht gesehen. Aus dem über Jahre leer stehenden Holzhaus in der Karl-Marx-Straße 117 ist ein reich mit Fundstücken angefülltes Museum geworden. Am Samstag um 15 Uhr wird die Ausstellung, die zugleich Nagelprobe für ein mögliches Museum sein soll, erstmals für Besucher ihre Pforten öffnen. „Es ist toll, was alles in der kurzen Zeit entstanden ist“, sagte die Kuratorin Alexis Hyman Wolff.
In den vergangenen Wochen hat sie gemeinsam mit Kleinmachnowern, dem Heimatverein und der im letzten Jahr gegründeten Museumsinitiative einzelne Beiträge für die Projektausstellung zusammengetragen – von Fotos und Zeitdokumenten über verschiedene Währungen bis hin zur Weihnachtspyramide. Ein jeder Raum des denkmalgeschützten Gebäudes erzählt eine andere Geschichte, mitunter sind es eigenständige Sammlungen von Kleinmachnowern, die bisher im Verborgenen schlummerten. Familienalben etwa oder eine Reihe alter Handarbeitsgeräte, die nicht nur anzusehen, sondern vor Ort auch zu erproben sind. Die Kleinmachnowerin Ingrid Schimmkönig, die die Idee des Mitmach-Museums sofort begeistert habe, habe sie für die beiden Ausstellungswochenenden zur Verfügung gestellt, so Wolff – Küchengeräte, eine Schreibmaschine, einen Webstuhl, an dem von Museumsbesuchern gefertigt ein gemeinsames Stück Stoff entstehen soll. Insgesamt wolle die Ausstellung eine breite Diskussion darüber anregen, was die Menschen im Ort bewegt und welche Möglichkeiten ein Museum der Gemeinde biete. Die Schau basiert auf der Rahmenkonzeption, die der Berliner Museumsberater Christian Hirte im Auftrag der Gemeinde im vergangenen Jahr erstellt hat, nachdem sich zuvor schon über Jahre Heimatverein und Initiativen mit der Frage beschäftigt hatten, wo und wie ein Museum in Kleinmachnow entstehen kann. Über 100 Kleinmachnower hätten sich bislang an der Ausstellung mit Beiträgen und Leihgaben beteiligt, erzählt die Kuratorin. Viele der Erinnerungsstücke wurden fotografiert, die Bilder auf Tafeln geklebt. Diese können nun nach Belieben von den Museumsbesuchern verschoben und zusammengesetzt werden. Eine Einladung, mit der Geschichte zu spielen, sagt Wolff.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: