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700 Jahre Werder (Havel): Linke kritisiert Beschluss zum Festumzug

Nach der Kritik an der Darstellung eines NS-Soldaten beim Festumzug hat die Stadt sich entschlossen, das Thema Nationalsozialismus bei der Feier außen vor zu lassen. Nun fordert die Linke: Die Jahre 1933 bis 1989 sollen drinbleiben – nur anders

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Werder (Havel) - Zur Entscheidung, den Zeitraum von 1933 bis 1989 nicht im Festumzug der 700-Jahr-Feier zu zeigen, hat sich nun der Werderaner Ortsverband der Linken geäußert. Die Reaktion des Festkomitees sei nicht das Ziel der kritischen Bemerkungen der Linken gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung. „Unsere geäußerte Kritik setzte bei der Darstellungsform an, die mehr die Täter in den Mittelpunkt stellte und nicht die Millionen Opfer in der Periode des größten Massenmords in der Deutschen Geschichte.“ Die Konsequenz des Festkomitees, auf die bildliche Darstellung des Zeitraums 1933 bis 1989 ganz zu verzichten, sei falsch.

Auch Andreas Bernig, Linke-Mitglied des Brandenburger Landtags, lehnt die Entscheidung des Festkomitees ab: „Damit wird die völkerrechtlich als verbrecherisch verurteilte NS-Diktatur mit der Diktatur der Arbeiter und Bauern gleichgesetzt! Das ist der Skandal schlechthin“, sagte Bernig der Pressemitteilung zufolge. „Das kann doch keiner wollen – schon keine Historiker wie sie im Festkomitee vertreten sind.“

55 Festumzugsszenen geplant

Die Stadt hatte geplant, zur 700-Jahr-Feier historische Epochen in 55 Festumzugsszenen darzustellen. Für die NS-Zeit sollte ein als Wehrmachtssoldat verkleideter Mann, umringt von jungen Männern in Luftwaffenpilotenanzügen, auftreten. Die DDR sollte durch eine Szene mit als FDJler verkleideten Personen dargestellt werden, die laut dem Mitorganisator Baldur Martin an das Zentrale Jugendobjekt Havelobst erinnern sollten. Nach massiver Kritik an der Darstellungsidee für die NS-Zeit ließ die Stadt verlauten, dass sie die Zeit von 1933 bis 1989 insgesamt aus dem Umzugsprogramm entferne.

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