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Potsdam-Mittelmark: Lkw-Kollisionen: Ein Toter, acht Verletzte
Ausnahmezustand nach Unfällen auf A 2 und A 10
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Potsdam-Mittelmark - Ein schwerer Lkw-Unfall mit Todesfolge hat am Donnerstag für einen Ausnahmezustand auf der A 2 gesorgt. Nachdem westlich der Anschlussstelle Brandenburg/Havel mehrere Transporter aufeinandergeprallt und zum Teil in Brand geraten waren, staute sich der Verkehr über Stunden in beide Richtungen. Dadurch kam es zu einem weiteren Auffahrunfall, bei dem mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt worden sind. Wegen der Lösch- und Bergearbeiten war die A 2 noch bis in die frühen Morgenstunden des Freitags in östliche Richtung komplett gesperrt.
Gegen 15.40 Uhr war ein mit Bier beladener Lkw aus Nordrhein-Westfalen auf einen Autotransporter aufgefahren, der wegen eines Staus halten musste. Durch den Aufprall wurde der Autotransporter auf einen weiteren Lkw aufgeschoben. Der hinterste Truck geriet sofort in Brand, wobei der Fahrer getötet wurde. „Für ihn kam jede Hilfe zu spät“, teilte ein Polizeisprecher mit. Das Feuer griff auf die Fahrzeuge auf dem Autotransporter über, dessen Fahrer – ein 44-jähriger Mann aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin – konnte sich mit einem Sprung aus der Kabine retten, wurde aber verletzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, über seinen Zustand gibt es noch keine Meldungen.
Zur Identität des Toten habe die Polizei hingegen bereits erste Hinweise, die jedoch erst durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigt werden müssten, wie es gestern vonseiten der Polizeidirektion hieß. Unklar sei noch, ob sich zum Unfallzeitpunkt weitere Personen in der völlig ausgebrannten Fahrerkabine befunden hätten.
Das Feuer habe bisweilen auch auf den Wald neben der Autobahn übergegriffen, mehrere Feuerwehren aus der Region wurden alarmiert und löschten die Flammen. Bis 18 Uhr musste die A 2 in beide Richtungen komplett gesperrt werden, erst danach konnten die einzelnen Fahrspuren Stück für Stück wieder freigegeben werden. Die rechte Spur in Richtung Berlin war auch am Freitag noch gesperrt, weil hier der Straßenbelag, der durch den Unfall beschädigt worden ist, erneuert werden musste. Den Gesamtschaden bezifferte die Polizei auf 550 000 Euro.
Gegen 18.30 Uhr war es dann am Donnerstag zu einem weiteren Auffahrunfall in Richtung Berlin gekommen: Zwischen Ziesar und Wollin fuhr ein 22-jähriger Mann aus Polen mit seinem Audi von hinten in das Stauende. Trotz Bremsmanövers prallte er so stark gegen einen stehenden Skoda Octavia, dass dieser ins Schleudern geriet und daraufhin mit drei Mercedes’ zusammenstieß. Neben dem Unfallverursacher wurden drei weitere Menschen zum Teil schwer verletzt: die beiden Insassen des Octavia – ein 32-jähriger Mann und seine 30-jährige Beifahrerin – sowie eine 68-jährige Frau aus Rangsdorf, die in einem der Mercedes’ gesessen hatte. Rettungskräfte brachten alle vier in Krankenhäuser, wobei die Insassen des Skoda nach einer ambulanten Behandlung wieder entlassen werden konnten. Der Sachschaden wurde auf rund 27 000 Euro geschätzt.
Ein weiterer schwerer Unfall ereignete sich dann Freitagfrüh auf der A 10 in Richtung Dreieck Nuthetal kurz vor der Raststätte Michendorf. Hier fuhr gegen 7.30 Uhr ein Gußasphalt-Transporter auf einen Kühl-Lkw auf, der ebenfalls staubedingt halten musste. Er wurde auf einen Autotransporter davor aufgeschoben. Unterdessen kam von hinten ein Sattelzug aus Polen, der offenbar ebenfalls zu spät bremste und auf die Mittelspur auswich. Dabei schob er einen dort fahrenden Renault-Kleintransporter zur Seite. Der 45-jährige Fahrer des Asphalt-Kochers aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und sein 46-jähriger Beifahrer sind bei dem Unfall verletzt worden. Auch der Fahrer des Kühlsattelzuges musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig gestaltet, weil sich an Bord des Asphaltmischers Gasflaschen für die Befeuerung des Kessels befanden. Es habe laut Polizei eine hohe Explosionsgefahr bestanden. Bis um 9.15 Uhr blieben sämtliche Spuren in östliche Richtung komplett gesperrt. Der Sachschaden beträgt etwa 150 000 Euro. Thomas Lähns
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