Potsdam-Mittelmark: Lob für Kampf gegen Rechts
Michendorf - Für das Engagement der Michendorfer gegen Rechts gab es jetzt Lob vom Experten: Thomas Weidlich vom Mobilen Beratungsteam Brandenburg würdigte am Mittwochabend im Sozialausschuss die Arbeit im Rahmen des Projektes „Wir kümmern uns selbst“. In einem kürzlich durchgeführten Workshop hatten sich Bürger, Sozialarbeiter und die Verwaltung dafür entschieden, Rechtsextremismus als vordergründiges Problem in der Gemeinde anzupacken.
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Michendorf - Für das Engagement der Michendorfer gegen Rechts gab es jetzt Lob vom Experten: Thomas Weidlich vom Mobilen Beratungsteam Brandenburg würdigte am Mittwochabend im Sozialausschuss die Arbeit im Rahmen des Projektes „Wir kümmern uns selbst“. In einem kürzlich durchgeführten Workshop hatten sich Bürger, Sozialarbeiter und die Verwaltung dafür entschieden, Rechtsextremismus als vordergründiges Problem in der Gemeinde anzupacken.
Ergebnis der Veranstaltung waren gleich mehrere Vorhaben: In Arbeitsgruppen wollen die Mitwirkenden an Eltern herantreten, in die Grundschulen gehen und mit Jugendlichen ins Gespräch kommen, um Aufklärung betreiben. Darüber hinaus soll auch ein Film gedreht werden, berichtete Projektleiterin Ulrike Wunderlich dem Ausschuss. Die Jugend als gefährdete Gruppe steht dabei im Vordergrund. Weidlich mahnte aber zur Weitsicht: „Es ist kein Jugendphänomen.“ So seien die Strukturen, die hinter so genannten Kameradschaften oder Einzelpersonen stehen, sehr professionell und subtil – deuten also nicht unbedingt auf Jugendliche hin. Die Öffentlichkeit halte nur Ausschau nach Gewalttaten oder Wahlerfolgen der jeweiligen Parteien, doch dahinter tue sich viel mehr. Er berichtete über eine Anzeige in einer Zeitung in Königswusterhausen, auf der eine Internetseite beworben wurde. Auf der ging es vordergründig um ein Gewinnspiel, aber darüber hinaus fanden sich auf der Seite Links zu eindeutig rechts-propagandistischen Homepages.
„Bekenntnisse gegen Rechts sind zwar sehr wichtig, aber allein damit ist noch nichts gewonnen." In Michendorf sei die Arbeit langfristig angelegt, lobte Weidlich. Nicht zuletzt die hier intensiv betriebene Jugendarbeit sei dafür ein wichtiger Baustein. TL
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