Potsdam-Mittelmark: Lufteinsatz gegen Schädlinge
Im Mai werden Insektizide über Wäldern versprüht
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Potsdam-Mittelmark - Ab kommender Woche werden die beiden schlimmsten Forstschädlinge der vergangenen Jahre wieder aus der Luft bekämpft. Hubschrauber sollen in der Zeit vom 3. bis 31. Mai Insektizide gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners und der Nonne, die vor allem Kiefern befällt, versprühen. Das hat das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft jetzt angekündigt. Landesweit werden die Helikopter über insgesamt fast 6000 Hektar Wald kreisen. Im Potsdamer Umland sind Forstflächen in den Gemarkungen Saarmund und Güterfelde betroffen, weitere Einsatzorte im Landkreis sind Alt Bork, Grabow, Gräben, Haseloff, Hohenwerbig, Klein Marzehns, Lobbese, Locktow, Lühsdorf, Niemegk, Raben, Rädigke und Rietz.
Für die Bekämpfung der auch für den Menschen gefährlichen Raupe des Eichenprozessionsspinners hat der Landesforstbetrieb jetzt für 812 Hektar Wald die Freigabe erhalten. Wie berichtet musste das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit den Einsatz des Mittels Dipel ES aus der Luft genehmigen. Das sei in der vergangenen Woche geschehen, teilte die Behörde auf PNN-Anfrage mit. Wie das Ministerium erklärte, habe das Mittel geringe Auswirkungen auf den Naturhaushalt. Umso gefährlicher sind die Haare der Spinnerraupe: Die können zu allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen bei Waldbesuchern führen – und das noch Jahre nach dem Befall eines Baumes. Das Mittel Dipel wird von den Raupen verzehrt und entwickelt giftige Sporen im Innern der Insekten. Gegen die Raupen der Nonne, die auf knapp 5000 Hektar Waldfläche im Land bekämpft werden, wird vor allem der Häutungshämmer Dimlin eingesetzt.
„Für alle Insektizide bestehen strenge Auflagen“, erklärte das Landwirtschaftsministerium. So dürfen die gekennzeichneten Gebiete während der Sprühaktionen und bis zu 48 Stunden danach nicht betreten werden. Straßen und Wege werden dementsprechend gesperrt. Pilze und Waldfrüchte, die in dieser Zeit gewachsen sind, dürfen nicht verzehrt werden. Die Kosten für die Bekämpfung der Insekten müssen die Waldbesitzer tragen, die bereits per Anschreiben informiert worden seien. Genaue Karten über die betroffenen Waldgebiete sollen noch rechtzeitig auf der Internetseite www.forst.brandenburg.de veröffentlicht werden.Thomas Lähns
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