Potsdam-Mittelmark: Madeleine Wehle kehrt zurück nach Caputh
zumindest eine zibb-Sendung lang / Dreh für RBB-Magazin im Geburtsort der Fernsehmoderatorin
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zumindest eine zibb-Sendung lang / Dreh für RBB-Magazin im Geburtsort der Fernsehmoderatorin Von Christin Blievernicht Schwielowsee · Caputh - Sie flirtet mit der Kamera, lächelt, setzt sich in eine günstige Position und wartet auf das rote Licht. Madeleine Wehle ist TV-Profi. In wenigen Minuten ist die kurze Ansage im Kasten, der Mann hinter der Kamera zufrieden. Jetzt fehlen noch einige Einstellungen auf dem langen Holzsteg am Templiner See. Eine vergessene Angel, ein Schwan und die letzten drei Boote – fast alles bietet sich an. Madeleine Wehle (36) moderiert das tägliche Fernsehmagazin „zibb“. Und am 10. November wird „zibb“ ein Jahr alt. Ein guter Grund, eine besondere Sendung zu machen. In einem Quiz wird getestet, wie gut sich die Zuschauer in der Region auskennen. Dafür sind die insgesamt sechs Moderatoren der Sendung an verschiedenen Orten im Land Brandenburg unterwegs. In Caputh lassen sich auch bei trübem Novemberwetter gute Drehplätze finden. Die erfolgreiche Moderatorin hat selber eine ganz spezielle Verbindung zu Caputh. Sie wurde im Wöchnerinnenheim auf dem Krähenberg geboren, verbrachte allerdings nur die ersten vier Tage ihres Lebens in dem Havel-Ort. Eigentlich wohnten ihre Eltern in Potsdam, wo immer noch Freunde der Familie leben. Vier Jahre später war der Beruf des Vaters Grund für den Umzug nach Mecklenburg. Schule, Abitur und Studium führten das zierliche Energiebündel nach Schwerin und Leipzig. Heute lebt Madeleine Wehle in Berlin. Geblieben ist die Vertrautheit der Region. Sie kennt sich gut aus und fühlt sich in der ruhigen Umgebung wohl. „Drehtage im Studio sind meistens sehr stressig. Da bin ich immer froh, wenn es mal raus in die Natur geht“, sagt sie und zieht sich dabei die Ärmel ihres T-Shirts über die Hände. „Mit ein bisschen Sonne und ein paar Grad mehr könnte es noch schöner sein!“ Madeleine Wehle verzieht den Mund ein wenig und schaut strafend in den Himmel. Aber nur kurz. Dabei huscht ein dunkler Schatten über ihr Gesicht. „Es gibt schlimmeres als das Wetter.“ Im Frühjahr hat das Schicksal sie schwer getroffen. Ihr Mann starb bei einem Autounfall. Schnell ist sie wieder im Hier und Jetzt, kehrt ihr markantes Lächeln zurück. „Durch meine Arbeit komme ich viel rum. Ich genieße es, Land und Leute kennen zu lernen.“ Wie die Kinder und Lehrer, die sie am Vormittag in der Einsteinschule empfingen. In dem Quiz zur Geburtstagssendung stellen die Schüler eine der gesuchten Lösungen pantomimisch dar. Für die Steppkes eine tolle Abwechslung vom Schulalltag, Wann kann man im Unterricht schon mal auf dem Straßenpflaster hopsen und kopfüber am Klettergerüst hängen? Madeleine Wehle lacht, als sie von der Begeisterung der Kinder erzählt. „Die sind richtig aufgeweckt. Das erinnerte mich an meinen Sohn Jonas. Der ist genauso, aber schon fünfzehn.“ Inzwischen ist es später Nachmittag. Sie hockt sich auf den Steg und flirtet wieder. Diesmal mit einem Schwan, der gerade neugierig vorbeigleitet. Sie streckt den Arm aus und lockt ein wenig mit ihrer warmen Stimme. Ein Minutenspiel. Dann unterbricht eine tiefe Stimme aus dem Hintergrund den Moment: „Danke Madeleine, das haben wir auch im Kasten. Schön!“ Überrascht schaut sie auf. Diesmal hatte sie nicht bemerkt, dass aufgezeichnet wurde. Der Kameramann drängt zur Eile und packt die Technik wieder ein. In einer halben Stunde möchte das Team vom RBB schon am nächsten Ort, am Einsteinhaus drehen, um das letzte Tageslicht zu nutzen.
Christin Blievernicht
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