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Potsdam-Mittelmark: Maler-Museum als Tourismusmotor

Konzept der Malerkolonie soll als Projekt der gesamten Gemeinde umgesetzt werden

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Schwielowsee - Mit einer Dauerausstellung zum Thema „Havelländische Maler“ soll sich das Kossätenhaus in Ferch ab 2008 als Museum für ganz Schwielowsee etablieren. Nachdem das Konzept des Fördervereins „Havelländische Malerkolonie e.V.“ im Ortsbeirat Ferch bereits auf Zustimmung gestoßen war (PNN berichteten), ging es im Hauptausschuss der Gemeinde am Mittwochabend um die Finanzierung.

Zentrale Frage dabei war, ob die laufenden Kosten aus den Mitteln des Ortsbeirates oder von der Gemeinde finanziert werden sollen. Der Finanzausschuss hatte zuvor empfohlen, bis auf weiteres die Fercher zahlen zu lassen und erst, wenn sich das Museum bewährt, die Gemeinde in die Pflicht zu nehmen. Der Haushaltsplan des Fördervereins sieht eine Beteiligung der öffentlichen Hand von 16 870 Euro pro Jahr vor – allerdings fällt hier die Miete für das gemeindeeigene Gebäude mit hinein, die rein fiktiv auf 12 000 Euro veranschlagt wurde. Man geht davon aus, wie bisher mietfrei das Kossätenhaus nutzen zu dürfen. Hinzu kommen im Wesentlichen noch Energie, Wasser und Versicherungen. Der Förderverein selbst will mit 13 660 Euro 45 Prozent der jährlich anfallenden Kosten tragen.

Für Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) wäre es angebracht, wenn die Gemeinde die übrigen 55 Prozent übernehmen und somit auch die Miete erlassen würde. „Immerhin wird das Museum der Tourismusentwicklung in der gesamten Gemeinde dienen, am Ende profitieren alle davon.“ Auch Gemeindevertreter und Capuths Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP) befand: „Das Budget des Ortsteils Ferch damit zu belasten, wäre unfair. Das Konzept sieht eine landesweite Wirkung vor. “

Ferchs Ortsbürgermeister Roland Büchner (BBS) konstatierte, dass das Budget der Ortsbeiräte entsprechend der Einwohnerzahlen errechnet wird, damit für Ferch recht gering ausfällt und eine Finanzierung aus diesem Topf kaum zu schultern wäre.

Gemeindevertreter Heiko Hüller (FDP) forderte im Zusammenhang damit, für die nächsten Jahre ein Gesamtbudget für solche Ausgaben im Investitionshaushalt der Gemeinde festzulegen. „Dann muss man auch nicht streiten, was wichtig ist und was nicht.“ Mehrheitlich empfahl der Hauptausschuss die Finanzierung des Museums durch die Gemeinde. Eine endgültige Entscheidung dazu wird die Gemeindevertretung am 13. Dezember fällen.

Zahlreiche Maler, unter anderem Carl Hagemeister, Carl Schuch und Hans-Otto Gehrcke, wirkten in Ferch. Bislang konnten 30 Künstler von überregionalem Rang am Schwielowsee nachgewiesen werden. „Es existiert ein erhebliches Potential für Neu- und Wiederentdeckungen der Landschaftsmaler“, heißt es in dem Konzept des Fördervereins. Deren Nachlässe sollen gesammelt und präsentiert, ihre Spuren nachgezeichnet werden. Dabei will man auch den Dialog mit anderen Museen und Künstlerkolonien suchen. Thomas Lähns

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