Potsdam-Mittelmark: Mehr Zugkraft erhofft
Potsdam-Mittelmark und Havelland wollen gemeinsame Musikfestspiele ins Leben rufen
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Potsdam-Mittelmark - Havelland und Potsdam-Mittelmark wollen gemeinsam die überregionale Kulturszene erobern – mit prominent besetzten Konzerten in Herrenhäusern und Kirchen. Dafür sollen zum kommenden Jahr die Havelländischen mit den Märkischen Musikfestspielen fusionieren. Beide locken Jahr für Jahr Tausende Besucher zu den rund 30 Konzerten in beiden Kreisen: die Havelländischen Musikfestspiele vor allem im Raum Ribbeck sowie um Brandenburg (Havel) und in Potsdam, die Märkischen im Hohen Fläming sowie in Petzow.
Von einem Zusammenschluss der Konzertreihen unter dem alten und neuen Titel „Havelländische Musikfestspiele“ erhoffen sich die Veranstalter eine noch bessere Zugkraft beim Publikum. „Es war bislang schwierig, zwei parallel laufende Festspiele an die Öffentlichkeit zu bringen, es war zu kleinteilig“, so Frank Wasser, der bislang als Geschäftsführer beider Reihen fungiert. Ab dem kommenden Jahr werde das gesamte Gebiet westlich und südlich Berlins unter einer Marke mit einem Kulturangebot abgedeckt, das sehr hohen Ansprüchen genügen könne, so Wasser, der selbst als Konzertpianist überall auf der Welt auftritt. Im Rahmen der Havelländischen Musikfestspiele interpretiert er am 29. und 30. September die Goldbergvariationen von Bach in Schloss Klessen anlässlich des Friedrich-Jahres.
Die Idee zum Zusammenschluss der beiden Konzertreihen hatte Landrat Wolfgang Blasig (SPD). Er und sein Amtskollege Burkhard Schröder (SPD) haben bereits die Schirmherrschaft über die gemeinsamen Festspiele übernommen. Die Landkreise wollen das Ereignis künftig mit je 15 000 Euro unterstützen – einer Geste, wie Blasig betont. Die tatsächlichen Kosten würden ein Vielfaches betragen, müsste man das Programm in Euro aufrechnen, erklärt Frank Wasser. Aber die Künstler, die unter anderem aus Italien, Spanien oder Frankreich stammen, würden die Auftritte hier als etwas Besonderes empfinden und ließen sich auch für weniger hohe Honorare locken.
„Wir haben großartige Alleinstellungsmerkmale“, schwärmt Frank Wasser und nennt die sanierten Herrenhäuser wie in Klessen, Ribbeck, Reckahn und Nennhausen auf der einen und die romantischen Kirchen wie in Petzow, Gömnigk und Wiesenburg auf der anderen Seite. „Außerdem gibt es viele Künstler in der Region, die für Konzerte ihre eigenen Höfe öffnen. Die Verbindung von klassischer Musik, Lesungen und der Architektur des Landes Brandenburg würden die Havelländischen Musikfestspiele zu einem Phänomen mit großer Ausstrahlung machen.
Für die Konzertreihe im kommenden Jahr gibt es zwar noch keine konkreten Termine, aber die Mischung aus hiesigen und internationalen Künstlern schätzt Wasser auf 30 zu 70. In diesem Jahr stehen noch einige Veranstaltungen auf dem Programm: Am heutigen Dienstag spielt Sergey Karamyshev auf der Burg Ziesar Musik von Mozart, Bach und Marcello auf der Glasharfe, am 30. Oktober tritt in der Waldkapelle Belzig die Sporanistin Elena Bakanova eine musikalische Reise „Von Italien nach Russland“ an. Am 5. November wird es außerdem wieder ein Konzert in der Petzower Schinkelkirche mit Trompete und Orgel geben. Thomas Lähns
Infos, Programm und Kartenreservierung unter unter (033237) 85 96 1.
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