Potsdam-Mittelmark: Metallene Wunderdinge
Heide Hagen zeigt in der Galerie Töplitz des Havel-Land-Art e.V. Schmuck und Objekte
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Heide Hagen zeigt in der Galerie Töplitz des Havel-Land-Art e.V. Schmuck und Objekte Von Klaus Büstrin Töplitz. Im alten Ägypten wurde wohl der beste Schmuck hergestellt, sagt Heide Hagen und breitet den Schmuck, der von ihr stammt, auf dem Tisch aus: Ringe und Ketten, voll überraschender Formen. Der Hinweis auf Ägypten ist keine versteckte Eitelkeit, denn sie sieht ihre Arbeiten, die heute und morgen in der Galerie Töplitz des Havel-Land-Art e.V. gezeigt werden, in der langen Tradition. In alten Sagen, Mythen und Geschichten vieler Länder und Völker begegnen uns die schimmernden Edelmetalle Gold und Silber, von Geheimnis und Zauber umgeben. Gold galt seit seiner Entdeckung und Nutzung vor gut 4500 Jahren in den östlichen Mittelmeergebieten als das edelste und wertvollste Metall, das aus den Tiefen der Erde und der Flüsse geborgen wurde. Von Handwerkern geschmolzen, von Königen und Priestern in Schatzkammern gehortet, verlieh es seinen Besitzern überirdischen Glanz und göttliche Macht. Tausend Jahre später wurden die wichtigsten Techniken der Goldverarbeitung, wie Gießen, Treiben und Ziselieren, entwickelt. Der Beruf des Goldschmieds entstand. Man begann sich mit Gold und Silber, dann mit Edelsteinen und Perlen zu schmücken. Kunstvolles entstand in den verschiedenen Formensprachen. Und nach wie vor lassen sich Schmuckgestalter und Goldschmiede etwas einfallen, um die Damenwelt schmuckreich in den Alltag und zu den besonderen Festen zu schicken. Auch die Herren können sich heutzutage wieder verstärkt mit Schmuck kleiden. Die Berlinerin Heide Hagen, die Goldschmiedin lernte, anschließend an der Münchner Kunsthochschule Schmuck-Design studierte, ist eine begeisterte Gestalterin. Wenn sie von ihrer Arbeit erzählt, dann ist sie Feuer und Flamme, spürt man, wie unter ihren Händen metallene Wunderdinge entstehen. Da sieht man kunstvolle Ketten, beispielsweise aus Kupfer oder Messing, die zu feingliedrigen Blättern geformt werden, belegt mit Rosen aus feinstem Silber, dann ein schlicht wirkendes Halsband aus Granat, Karniole und Korallen, dann eines, in dem geschliffene Bergkristalle ineinander gereiht wurden. Die Kristalle wirken so lebendig, als ob sie Gras oder Insekten seit tausenden Jahren beherbergen. Ein weiteres Kleinod: der Ring aus mattiertem Silber, auf dem ein emailliertes Blatt sich abhebt. Im Blatt entdeckt man einen Brillanten aus Citrin. Größtenteils muss Heide Hagen sehr aufwändige Techniken für ihre Kunstwerke anwenden, um sie zu den überraschend ausgefallenen Formen zu bringen. Schon ab 80 Euro kann man die kostbaren und seltenen Schätze erwerben. Aber nicht nur dem diffizilen Schmuck wendet sich die Künstlerin zu. Man sieht in der Galerie auch eine große Deckenleuchte aus Kupfer und Messing, die in ihrer besonderen künstlerischen Wirkung sehr für sich einnimmt. Mit den Materialien Kupfer und Messing formte Heide Hagen Blätter und Blüten. Schlichter, schmucklos gestaltet, wirken die Wasserbrunnen. Nur durch die Farbigkeit der verschiedenen Materialien werden sie hervor gehoben. Sechs Ausstellungen sind im Jahr in der Galerie, die sich neben der Kirche und dem Bürgerhaus von Töplitz befindet, zu sehen. Der Havel-Land-Art e.V., der dafür verantwortlich zeichnet, versucht immer wieder ein farbiges Ausstellungsprofil aufs Land zu holen, darunter auch internationale Künstler. Mit der Präsentation von Schmuck und Objekten ist dem Verein wieder ein Treffer gelungen – von Zauber und auch von Geheimnis, die Heide Hagen nicht preisgibt. Ausstellung in der Galerie Töplitz des Havel-Land-Art e.V. heute von 14 bis 18 Uhr, morgen von 14 bis 16 Uhr.
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