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Potsdam-Mittelmark: „Miss Westbrandenburg“ bringt 700 Kilo auf die Waage

Kuh „Clivia“ gewann den Schönheitspreis zur Landpartie in Groß Kreutz / Vorwiegend Besucher aus der Region

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Kuh „Clivia“ gewann den Schönheitspreis zur Landpartie in Groß Kreutz / Vorwiegend Besucher aus der Region Groß Kreutz - Bei der Brandenburger Landpartie am Wochenende gab es für die Besucher der zahlreichen Landwirtschafts-Betriebe in der Mittelmark nicht nur Bauernhöfe zu bestaunen und Tiere zu streicheln: In Groß Kreutz wurde sogar eine Miss-Wahl veranstaltet. Die Siegerin hat tiefe braune Augen, ist ungefähr anderthalb Meter groß und bringt schätzungsweise 700 Kilogramm auf die Wage. Die Kuh „Clivia“ vom Hof Dirk Neumann im Havelländischen Bamme ist neue „Miss Westbrandenburg“. Auf dem Brandenburger Rindermarkt in der Lehniner Straße veranstalteten die Rinderzucht- und Besamungsvereine der Landkreise Havelland, Ostprignitz-Ruppin und Potsdam-Mittelmark am Sonnabend eine Regionaltierschau. Aus insgesamt 60 schwarz-bunten Rindern der Rasse Deutsche Holsteins wurden die hübschesten Exemplare in mehreren Kategorien gekürt. Bei einer solchen Schau gehe es tatsächlich um Schönheit, erläuterte Bernd Adler, Geschäftsführer der in Groß Kreuz ansässigen Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH (RBB). Vom Fell bis hin zum Euter müsse das Äußere stimmen. Ein grundlegendes Kriterium ist die Milchleistung, so bekam die siebenjährige Kuh Beatrice aus Fehrbellin auch einen Sonderpreis für ihr „Lebenswerk“ von 65 000 Litern. Seit drei Jahren betreibt der RBB als Vertreter der Zuchtverbände den Rindermarkt, siedelte sich vor einem halben Jahr auch mit seiner Geschäftsführung hier an. Zusammen mit der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und -haltung (LVAT) habe man den Landwirtschaftsstandort aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt, so Adler. Zu DDR-Zeiten war in Groß Kreutz die Zentrale Bullenaufzucht ansässig. Noch heute werden hier Landwirte ausgebildet, in einer Außenstelle des Oberstufenzentrums Werder. Trotzdem herrsche in der Branche momentan eklatanter Nachwuchsmangel. Den beklagt auch Jürgen Trilk. Er arbeitet beim Landesamt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft, unweit des Rindermarktes an der Lehniner Chaussee. In Zusammenarbeit mit dem LVAT wird hier unter anderem auf dem Gebiet der Rinderhaltung (Fütterung, Haltung und Pflege) geforscht. „Es ist längst nicht mehr so, dass auch jemand mit schlechten Schulnoten einen Job in der Landwirtschaft findet.“ Die Landpartie-Besucher am Wochenende konnten sich davon ein Bild machen: In den Ställen kommen mittlerweile Melkroboter zum Einsatz, die Landwirtschaft wird technisiert und zum großen Teil bereits digitalisiert. „Ohne Computer läuft auch bei uns fast keine Arbeit mehr", betonte Trilk Landesamt und LVAT begingen die Landpartie mit einem Tag der offenen Tür. Die Gäste kämen vorwiegend aus der näheren Umgebung, schätzte Trilk. Die seien – anders als vielleicht die Städter – landwirtschaftserprobt und würden die Vorgänge mit großem Interesse verfolgen. Bei all der Technologisierung würden sie aber in einem Punkt dem Experten zustimmen: „Die Beziehung zum Tier ist nach wie vor oberstes Gebot.“ Das Befinden eines Rindes, zum Beispiel bei einer drohenden Krankheit, könne ein Computer nicht beurteilen.

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