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Noch ist ruht er still: Der Heilstättener Bahnhof ist aber jetzt verkauft.

© A. Klaer

Potsdam-Mittelmark: Mittelmark-Bahnhöfe versteigert

Beelitz-Heilstätten, Ziesar, Wusterwitz und Krahne haben Besitzer gewechselt

Stand:

Potsdam-Mittelmark / Berlin - Vier historische Bahnhofsbauten im Landkreis haben am Freitag den Besitzer gewechselt. Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Karhausen in Berlin sind die Empfangsgebäude Beelitz-Heilstätten, Wusterwitz, Ziesar und Krahne (Gemeinde Kloster-Lehnin) unter den Hammer gekommen. Die mittlerweile leer stehenden Gebäude waren erst vor fünf Jahren von der britischen Patron Capitol Gesellschaft übernommen worden – zusammen mit weiteren knapp tausend deutschen Empfangsgebäuden, die das Immobilienunternehmen im Paket von der Deutschen Bahn gekauft hatte.

Es sind architektonische und größtenteils denkmalgeschützte Perlen, an denen allerdings der Zahn der Zeit genagt hat: Feuchteschäden, kaputte Fenster und zum Teil auch Vandalismus haben den Wert gemindert – wie am Bahnhof Beelitz-Heilstätten. Der bereits um 1879 an der damals gerade eröffneten Wetzlarer Bahnstrecke errichtete Ziegelbau mit knapp 1700 Quadratmetern Fläche auf zwei Geschossen steht seit Längerem leer und ist sanierungsbedürftig. Im Innern befinden sich neben dem alten Wartesaal und einem Restaurantbereich auch mehrere Wohneinheiten. Immerhin: Der Heilstättener Bahnhofsvorplatz ist vor wenigen Jahren von der Stadt Beelitz saniert worden, die Bahnstrecke ist nach wie vor in Betrieb. Hier verkehrt der RE 7 von Dessau nach Berlin. Für 17 000 Euro ist das Gebäude nun verkauft worden – an wen ist bislang unbekannt, ebenso wie bei den anderen drei Bahnhöfen. Das Startgebot lag bei 5000 Euro.

Das Wusterwitzer Bahnhofsgebäude wurde für 14 000 Euro versteigert, hier lag das Startgebot bei nur 3000 Euro. Der zweigeschossige Bau mit 500 Quadratmetern Nutzfläche liegt an der Strecke des Regionalexpress 1 von Magdeburg nach Frankfurt (Oder).

Das Empfangsgebäude in Ziesar ist für 18 000 Euro einem neuen Eigentümer zugeschlagen worden, das Startgebot lag bei 12 000 Euro. Das Haus ist noch bewohnt – auf 156 der 435 Quadratmeter. Der Rest sind leere Empfangs- und Diensträume. Die Bahnstrecke ist seit Langem stillgelegt worden, die Gleise sind abgebaut.

Im Kloster-Lehniner Ortsteil Krahne ist der Bahnhofsbau ebenfalls noch vermietet. Das eingeschossige Gebäude in Leichtbauweise mit Pappeindeckung und Kachelöfen liegt zwar idyllisch in der Natur, ist aber noch nicht einmal mit einer befestigten Straße angebunden. Für 14 000 Euro ist es nun verkauft worden, das Startgebot hatte bei 6000 gelegen.

Mit jenem in Heilstätten hat jetzt das letzte der drei Bahnhofsgebäude in der Stadt den Besitzer gewechselt. Der Bahnhof Buchholz war bereits im September versteigert worden, den Beelitzer Stadtbahnhof hatte die Stadt Anfang des Jahres selbst erworben – um hier Vereine und die Tafel unterzubringen. Thomas Lähns

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