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Potsdam-Mittelmark: Mittelmark ist Wolfs Revier

22 Tiere sind im Landkreis nachgewiesen worden

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Potsdam-Mittelmark - Mindestens 22 Wölfe sind im Landkreis Potsdam-Mittelmark bislang gesichtet worden. Das hat das Landratsamt jetzt auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Kreistag mitgeteilt. Demnach habe sich je ein Wolfspaar auf den ehemaligen NVA-Gelände Jüterbog-West sowie auf den Truppenübungsplätzen Brück und Altengrabow niedergelassen. Letzterer liegt nur teilweise in der Mittelmark, die größten Flächen befinden sich im Nachbarland Sachsen-Anhalt. Das dortige Wolfspaar habe sich seit 2009 regelmäßig reproduziert: Im ersten Jahr wurden sieben und im zweiten Jahr neun Welpen nachgewiesen. Bei den anderen beiden Paaren habe man noch keine Jungtiere entdecken können.

„In diesen Gebieten wird ein Monitoring von ehrenamtlichen Wolfsbetreuern durchgeführt“, heißt es in dem Schreiben, in dem sich die Kreisverwaltung auf Angaben des Landesumweltamtes beruft. Da Wölfe sehr große Streifgebiete haben – ein Revier umfasse 150-350 Quadratkilometer – müsse man auch in den Ballungsgebieten an den Grenzen zu Berlin und Potsdam sowie im gesamten Landkreis mit der Anwesenheit von Wölfen rechnen. Belegt werden könne dies durch Beobachtungen eines Wolfspaares aus Altengrabo: Die Tiere sind im März dieses Jahres mit Sendern versehen worden. Mittels GPS-Signal konnte eine ihrer Wanderungen bis kurz vor Hamburg belegt werden.

Aus Sicht der Jagdbehörden würde Gevatter Isegrim kein Problem darstellen. Die Hauptbeute des Wolfes sind Huftiere, und damit vor allem Rot- und Rehwild sowie Mufflons, Damhirsche und Wildschweine. Gerade bei den beiden letzteren seien die Bestände im Landkreis ohnehin überhöht. Wie viele Wildtiere in den vergangenen Jahren gerissen wurden, könne man jedoch kaum belegen. Die überwiegende Zahl werde nicht entdeckt oder nicht gemeldet. Die Wölfe würden vor allem leicht erreichbare Beute jagen, also krankes und verletztes Wild oder junge und alte Tiere. Allerdings gehörten zur Beute auch schon Nutztiere.

„So ereignete sich im August 2010 ein Übergriff auf eine nicht wolfssicher gehaltene Schafherde bei Brück“, erläutert die Kreisverwaltung. Dabei seien 17 Schafe getötet und weitere verletzt worden. Ein weiteres Schaf sei aus einer kleinen ungesichertenHerde bei Rädel im November vergangenen Jahres gerissen worden. Die Eigentümer sind mit insgesamt 5 144,59 Euro vom Land entschädigt worden. Weitere Vorfälle habe man durch Beratung und Prävention bei den Landwirten bislang verhindern können. Thomas Lähns

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