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Potsdam-Mittelmark: Momper will in Beelitz aktiv werden

Pläne für Supermarkt und Deutsches Haus

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Beelitz - Für die Entwicklung des Deutschen Hauses in Beelitz und die angrenzende Fläche gibt es jetzt einen prominenten Interessenten: Berlins Ex-Bürgermeister Walter Momper (SPD) hat mit seiner Planungsgesellschaft dafür ein Projekt entwickelt. Auf der angrenzenden 7000 Quadratmeter großen Freifläche an der Trebbiner Straße sei der Bau eines Lebensmittelmarktes geplant, bestätigte er am Dienstag den PNN. Dafür müsse ein Bebauungsplan aufgelegt werden. Das Genehmigungsprozedere könne noch zwei Jahre dauern. Allerdings hätten bereits mehrere Supermarktketten Interesse an der Nutzung des Objektes angemeldet, so Momper. Bauträger sei die süddeutsche Krause-Unternehmensgruppe. Bekannt ist, dass Rewe seinen bisherigen Standort an der Virchowstraße aufgeben will. Die Entwicklung des Deutschen Hauses selbst würde laut Momper in enger Zusammenarbeit mit der Stadt erfolgen, die hier weiteren Wohnraum schaffen und den denkmalgeschützten Kino- zum Veranstaltungssaal umbauen wolle. „Es wäre passend für die Stadt“, sagte er.

Für das Deutsche Haus gibt es jedoch noch einen weiteren interessierten Privatinvestor, mit dem die Stadt bereits Gespräche geführt habe, sagte Bürgermeister Bernhard Knuth (BBB) den PNN. Auch er habe zugesichert, auf die Belange der Stadt einzugehen, den Saal zu sanieren und im Vorderhaus eine Gaststätte einzurichten. Knuth könnte sich vorstellen, dass die Stadt einen Mitnutzungsvertrag für den Saal abschließt und das Deutsche Haus zum gesellschaftlichen Zentrum entwickelt. Bisher wird der Tiedemann-Saal für größere Veranstaltungen genutzt – dort könnte dann die Bibliothek einziehen, so Knuth.

Das Deutsche Haus mit seinem Kinosaal, in dem bereits 1911 der erste Film über die Leinwand flimmerte, steht seit Jahren leer. Das vom Verfall bedrohte Ensemble zu retten, hatte sich Knuth bereits vor Längerem auf die Fahnen geschrieben. Nachdem die letzte Eigentümerin im vergangenen Jahr gestorben war, ohne ein Testament zu hinterlassen, musste vom Amtsgericht erst eine Nachlassverwalterin bestellt werden. Jetzt steht das Objekt zum Verkauf – die Stadt hat Vorkaufsrecht.

Insgesamt plant die Stadt, den gesamten Kreuzungsbereich als Eingangstor zur Altstadt zu sanieren – und hat schon einiges erreichen können: Der Lustgarten mit dem neuen Genuss-Eck auf der einen Seite ist in diesem Jahr fertiggestellt worden, die Arbeiten am früheren Hotel „Zum Goldenen Stern“ auf der gegenüberliegenden Straßenseite laufen zurzeit auf Hochtouren. Die Beelitzer Wohnungsgesellschaft Bebawo will hier großzügige Gewerbeflächen im Erd- und Wohnungen im Obergeschoss schaffen. Die dritte Ecke, ein Geschäftsgebäude, ist bereits von der Stadt angekauft worden. Thomas Lähns/Hagen Ludwig

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