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Potsdam-Mittelmark: Musikalische Winterreise

Bariton der Staatsoper Timothy Sharp zu Gast bei Klassik-Matinee am Sonntag im KultRaum

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Kleinmachnow - Oft kommt es nicht vor, dass die vielbeschäftigte Sängerin und Chefin des Kleinmachnower KultRaums im Landarbeiterhaus am Zehlendorfer Damm auf ihrer eigenen Bühne steht. Am kommenden Sonntag wird Christiane Heinke jedoch Zeit und Gelegenheit nutzen, um sich gemeinsam im Rahmen der seit März im KultRaum etablierten Klassik-Matinee-Reihe mit dem Berliner Bariton Timothy Sharp auf eine gefühlvolle Winterreise zu begeben.

„Ich freue mich sehr, dass ich im Rahmen der Matinee ein wirklich tolles Programm präsentieren darf“, erklärt Christiane Heinke. Sharp sei wie sie Kind einer Sängerin und ein „hervorragender Bariton und begnadeter Liedsänger“ mit zudem hochkarätiger Referenz, sagt sie. Zurzeit gastiert der Wahl-Berliner, der seit Kurzem eine Professur für Gesang innehat, an der Berliner Staatsoper. Zudem hat der gebürtige Augsburger mehrere CDs veröffentlicht und sich besonders dem Liedschaffen von Richard Strauss gewidmet.

Mit der Winterreise von Franz Schubert wird Timothy Sharp am Sonntag einen echten Klassiker und ein absolutes Highlight der Liedliteratur nach Kleinmachnow bringen, so Heinke. „Ich freue mich sehr, dass er uns die Ehre gibt und ich ihn mit meinen Liedern quasi ‚einrahmen’ darf“, schwärmt die KultRaum-Chefin. Die Sopranistin wird ebenso wie Sharp am Klavier begleitet und passend zum Monatsbeginn „Decembersongs“ von Maury Yeston und damit einige ihrer Lieblingssongs ihres Repertoires präsentieren. „Ich habe vor vielen Jahren am Theater des Westens unter der Regie von Helmut Baumann in dem Musical ‚Nine’ von Maury Yeston mitgespielt“, erzählt die Wahl-Kleinmachnowerin. Damals habe ihr der Komponist die Noten zu den Decembersongs persönlich in die Hand gegeben und sie aufgefordert, den Zyklus bekannter zu machen, erinnert sich Christiane Heinke.

Die Songs erzählen in magischer und berührender Weise in Anlehnung an die Winterreise von Schubert die Geschichte einer Frau, die nach einer zerbrochenen Liebe durch eine Winterlandschaft geht und versucht ihr Leben neu zu ordnen, weiß Heinke. Während die Stimmung auf Schuberts Winterreise zum Ende hin jedoch immer düsterer werde, geht’s bei den von Heinke dargebotenen Decembersongs weniger dramatisch zu.

Nach dem Aus der prämierten Jazz-Reihe, die zuletzt nicht mehr den gewünschten Anklang fand, war der Verein KultRaum im März dieses Jahres mit einer ersten Sonntagsmatinee gestartet. Das Experiment ging auf. „Es läuft gut“, resümiert Heinke. Mit durchschnittlich 30 Besuchern seien die Konzerte in dem kleinen Veranstaltungssaal mit seiner urigen Atmosphäre bislang sehr gut besucht. Schließlich habe sich der Verein mit der Klassik auf ein „weniger gefälliges und sehr spezielles“ Gebiet gewagt. Den Auftakt bildete ein Familienkonzert mit dem Magdeburger Musiker Hagen Schwarzrock, der seine Stücke nicht nur selbst moderiert, sondern zudem noch kindgerecht erklärte.

Auch im neuen Jahr soll es diese „Gesprächskonzerte“ wieder geben, kündigt Christiane Heinke an. Daneben sei ein weiteres Konzert zum Thema „Stimme plus “ geplant, das verschiedene musikalische Epochen mit einander vereinen wird. Eine Kooperation mit Absolventen der Berliner Universität der Künste ist ebenso vorgesehen.

Insgesamt richten sich die Sonntagskonzerte, die es weiterhin einmal im Quartal geben soll, an die ganze Familie. Beginn des etwa zweistündigen Konzertes am Sonntag ist um 11 Uhr. Wie zuletzt wird auch an diesem Vormittag die inzwischen obligatorische Quiche gereicht, die bisher von der KultRaum-Vorsitzenden höchst selbst gebacken wurde. Noch offen ist, ob die Sängerin auch diesmal dafür selbst die Zeit findet. Für die Pausenversorgung sei aber auf jeden Fall gesorgt, sagt sie. Solveig Schuster

Infos und Reservierung unter www.kult-raum.de

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