Potsdam-Mittelmark: Neue Plätze für die Kleinsten
Kita-Projekte in Teltow, Wilhelmshorst und Werder werden mit 882 000 Euro gefördert
Stand:
Potsdam-Mittelmark - Geldsegen für die Kleinsten: Um die Betreuung für Kinder unter drei Jahren zu sichern, erhalten zwei mittelmärkische Kitas und eine Eltern-Kind-Gruppe jetzt insgesamt rund 882 000 Euro. Konkret fördern damit Bund und Land einen Kitaneubau in Wilhelmshorst, die neue Werderaner Kita in den Havelauen und eine Eltern-Kind-Gruppe des Teltower Familienzentrums Philantow.
Vor einer Tagung der Landesregierung in der mittelmärkischen Kreisstadt Bad Belzig übergab Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Dienstag die Fördermittelbescheide den kommunalen und privaten Trägern auf der Kitabaustelle in Michendorf. Das Geld kommt aus einem Fördertopf, den Bund und Länder bis 2013 für den Ausbau der Betreuung von Kindern unter drei Jahren zur Verfügung stellen. Bislang ist die Betreuungsquote in Krippen des Landkreises mit 62 Prozent recht hoch. Ein Engpass ist wie berichtet nicht zu fürchten, wenn im August der Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder ab einem Jahr gilt.
In den Neubau und die Sicherung von Plätzen wurde dennoch kräftig investiert: Allein in Brandenburg stellt der Bund in den letzten fünf Jahren 57 Millionen Euro zur Verfügung. Davon bekommt jetzt der Kitaneubau in Wilhemshorst mit 36 Krippenplätzen knapp 417 000 Euro. Insgesamt kostet der Bau, für den bereits eine Baugenehmigung vorliegt, knapp 600 000 Euro. „Mit den zusätzlichen Plätzen haben wir unseren Bedarf hundertprozentig abgedeckt“, sagte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) den PNN. Eltern, die bisher auf der Warteliste stehen, würden spätestens zur Kita-Eröffnung Anfang 2014 einen Platz erhalten.
Auch in Werder kann sich der freie Kitaträger Step Kids Education GmbH über einen Zuschuss in Höhe von fast 92 000 Euro freuen. Die Einrichtung in den Havelauen, die erst November letzten Jahres eröffnet hat, bietet Platz für 94 Kinder. Davon sind 40 Plätze den Kleinsten zwischen null und drei Jahren vorbehalten. „Derzeit betreuen wir 75 Kinder, ab August, mit Beginn des Kitajahres, sind wir dann voll besetzt“, sagte Projektleiterin Petra Krüger. Mit dem Geld werde im nächsten Monat unter anderem der 600 Quadratmeter große Außenbereich der Kita gestaltet.
Neben den Kitas wird auch eine Eltern-Kind-Gruppe aus Teltow mit rund 374 000 Euro unterstützt. Für die Leiterin des Teltower Familienzentrums Philantow, Nadine Ganzert, ist das nur folgerichtig: „Wir bauen damit bereits die zweite Gruppe in Teltow auf, denn der Bedarf ist da.“ Entstehen sollen dann 35 Betreuungsplätze. Neben der Kita und den Tagesmüttern seien die Gruppen, bei denen die Eltern gemeinsam auf ihren Nachwuchs aufpassen, ein wichtiges Betreuungsmodel geworden. Die Gruppe wird in das einstige Seniorenheims „Bethesda“ in der Mahlower Straße ziehen.
Ein Thema der anschließenden dreistündigen Kabinettssitzung am Nachmittag in Bad Belzig waren unter anderem die Folgen sinkender Einwohnerzahlen und der Überalterung in ländlichen Regionen. „Wir müssen Lösungen finden, wie man mit weniger Mitteleinsatz eine gute Infrastruktur bieten kann“, sagte Landrat Wolfgang Blasig in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD). Potsdam-Mittelmark stehe laut Platzeck exemplarisch für diese Entwicklungsprobleme. Dort gibt es beide Extreme: die Stadt Teltow kann sich über einen Bevölkerungszuwachs von 30 Prozent freuen, in Wiesenburg hingegen gibt es mittlwerweile 30 Prozent weniger Einwohner.Eva Schmid
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: