Potsdam-Mittelmark: Neuer Fall von Schmallenberg
Virus bei Schafherde in Damsdorf nachgewiesen
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Potsdam-Mittelmark - Eine weitere Schafherde in Potsdam-Mittelmark ist vom sogenannten Schmallenberg-Virus betroffen. Das hat das Landratsamt gestern auf PNN-Anfrage mitgeteilt. Die positiv getesteten Tiere würden zu einer kleineren Herde in Damsdorf (Gemeinde Kloster Lehnin) gehören, so Pressesprecherin Andrea Metzler. Darüber hinaus gebe es zwei Verdachtsfälle, bei denen man noch auf die Untersuchungsergebnisse warte.
Vor knapp zwei Wochen war das Schmallenberg Virus, das zu Missbildungen bei ungeborenen Rindern, Schafen und Ziegen führt, bei einer Schafherde mit 440 Tieren in Groß Kreutz nachgewiesen worden. Es war der erste Fall im Landkreis Potsdam-Mittelmark (PNN berichteten). Statt wie üblich zwei oder drei Lämmer haben die Mutterschafe dort in vielen Fällen nur ein einziges Jungtier zur Welt gebracht, weil die anderen Embryonen bereits in einem frühen Stadium verkümmert waren. Darüber hinaus hatten aber auch missgebildete Tiere das Licht der Welt erblickt. Die Ausfälle belaufen sich nach vorläufigen Schätzungen des Eigentümers, der Tierversuchs- und -aufzuchtanstalt, auf 80 bis 90 Tiere.
Bei dem Erreger handelt es sich um eine Unterart der erstmals in Uganda entdeckten Bunyaviren, die sich im Körper von Wirbeltieren vermehren und dabei deren Zellen zerstören. In Deutschland ist es das erste Mal im November 2011 nachgewiesen worden, in der Gemeinde Schmallenberg im Hochsauerland. Übertragen worden ist die Krankheit wahrscheinlich durch kleine Stechmücken und Gnitzen. Während die gestochenen Muttertiere bis auf ein leichtes Fieber kaum auf das Virus reagieren, hat es verheerende Wirkungen auf den ungeborenen Nachwuchs, zu dem es durch die Placenta dringt. Thomas Lähns
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