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Potsdam-Mittelmark: Neues Stadtquartier für Teltow

Erste Überlegungen für 160 Mietwohnungen, Supermarkt und Grundschule am S-Bahnhof

Von Eva Schmid

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Teltow - Platz für 300 Schüler, 160 neue Wohnungen und ein weiterer großer Supermarkt: Nördlich der Mahlower Straße nahe dem Teltower S-Bahnhof könnte ein neues Stadtquartier entstehen. Nach Vorstellungen des Rathauses könnten neben der Jet-Tankstelle Mehrgeschosser mit sozial verträglichen Mieten für 350 Bewohner errichtet werden, kündigte Teltows Baubeigeordnete Beate Rietz (SPD) an. Auf das daran angrenzende Areal an der Mahlower Straße sollen Geschäfte kommen. Ein Vollsortimenter und kleinere Läden könnten dort entstehen. Die Freifläche dahinter, nahe der S-Bahn-Trasse, ist für die neue Grundschule nebst Hort und Sporthalle reserviert. „Bei diesem Vorgehen kommt jeder zum Zuge“, sagte Rietz.

Wie berichtet wurde in Teltow lange um die Zukunft des Areals gerungen. Der dort geplante Bau eines Edeka-Supermarktes war im März vergangenen Jahres auf Eis gelegt worden: Die Stadtverordneten hatten die Verwaltung aufgefordert, Alternativen zu dem Supermarkt zu prüfen. FDP und BIT hatten vorgeschlagen, auf dem Areal neben der Jet-Tankstelle einen neuen Wohnkiez entstehen zu lassen, inklusive Schule und kleineren Geschäften.

Die von der Verwaltung in Auftrag gegebene Studie kommt jetzt zu dem Schluss, dass es keine wirtschaftliche Alternative zu dem Supermarkt gibt. Nur großflächiger Einzelhandel würde laut Rietz als Magnet wirken. Kleinere Läden bräuchten demnach den Verkaufsriesen neben sich, damit der am Standort die Grundkaufkraft belebe. Dennoch sieht die Studie für eine ideale Symbiose dort kleinere Läden vor. Außerdem beleuchtet sie, wie sich Schule und Wohnen positiv auf den Standort auswirken könnten. Die Flächen dafür gehören der Stadt.

Der Vollsortimenter auf einer Privatfläche bleibt derweil umstritten. „Im Teltower Osten besteht Bedarf an einem Vollsortimenter, außer Aldi und Netto ist dort nichts“, sagte Wolfgang Köhn (parteilos). Gerade für die Bewohner des Bethesda müsse die Entfernung zum nächsten Lebensmittelgeschäft gering sein. Auch CDU und SPD bekräftigten, dass vom neuen Supermarkt die Bewohner de angrenzenen Gebietes Neue Wohnstadt und aus Teltow-Sigridshorst profitieren würden. Für die Fortsetzung eines Bebauungsplanverfahrens gab es eine Mehrheit.

Kritik kam von der FDP, die den Bau des zwölften Supermarkts der Stadt ablehnt: Die Versorgungslage sei gut, so Hans-Peter Goetz. Nahe dem S-Bahnhof gebe es bereits einen Netto-Markt, auch der nächste Rewe sei nicht weit entfernt. „Wir brauchen keinen weiteren großflächigen Einzelhandel“, so Hans-Peter Goetz. Zudem sei die Planung städtebaulich nicht vertretbar. Der Markt ziehe viele Kunden und viel Verkehr nach sich, so Goetz. Für ein höheres Verkehrsaufkommen würden bisher die Voraussetzung fehlen.

Laut der Studie sei allein durch das neue Wohnviertel mit täglich rund 250 zusätzlichen Autos zu rechnen. Auch der Schulbetrieb mit zwölf Grundschulklassen werde zu Stoßzeiten zu enormen Verkehrsbelastungen führen, so die Prognose. Eine günstige Erschließung des Areals sei dennoch machbar, kündigte Rietz an. Eva Schmid

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