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Potsdam-Mittelmark: Nutzer des Bahntunnels werden gezählt SPD drängt weiter auf barrierefreien Ausbau

Michendorf - Die Wilhelmshorster drängen weiter auf einen barrierefreien Ausbau des Bahntunnels: Morgen will der hiesige SPD Ortsverein um Ortsvorsteherin Irmgard Richard den ganzen Tag über die Passanten zählen, die von Nord nach Süd und umgekehrt die Unterführung nutzen oder hier in die Züge steigen. „Wir werden 24 Stunden lang, von 0 bis 0 Uhr zählen“, kündigte Richard an.

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Michendorf - Die Wilhelmshorster drängen weiter auf einen barrierefreien Ausbau des Bahntunnels: Morgen will der hiesige SPD Ortsverein um Ortsvorsteherin Irmgard Richard den ganzen Tag über die Passanten zählen, die von Nord nach Süd und umgekehrt die Unterführung nutzen oder hier in die Züge steigen. „Wir werden 24 Stunden lang, von 0 bis 0 Uhr zählen“, kündigte Richard an. Das Ergebnis solle den Verantwortlichen Stellen wie Bahn, Verkehrsministerium und Gemeindevertretung vorgelegt und die Argumente für den lang ersehnten Ausbau damit unterstrichen werden. Konkreter Anlass dieser Aktion sei der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.

1000 Fahrgäste pro Tag fordert die Bahn AG, um von sich aus einen Bahnhof Behinderten gerecht auszubauen. In Wilhelmshorst sind es zwar weniger Zugreisende, den Tunnel nutzen aber alle Menschen aus dem Ort, argumentieren die Wilhelmshorster. Die Bahntrasse teilt die Waldgemeinde der Länge nach und kann an nur wenigen Stellen überquert werden. Seitdem der Tunnel vor einem Jahr fertig gestellt worden ist, gibt es Ärger: Die 26 Stufen sind nicht nur für Behinderte, sondern auch für Mütter mit Kinderwagen und Kinder mit Fahrrädern eine Hürde. Zudem ist der neue Tunnel schmaler und dunkler geworden als der alte es war und ist damit in jüngster Zeit verstärkt Ziel von Sprayern und Farbschmierern geworden.

Die Bahn hatte den Michendorfern angeboten, die Anlage unter einer finanziellen Beteiligung der Gemeinde auszubauen und die Anlage danach öffentlich zu widmen, dies ist jedoch in den Gremien der Gemeindevertretung mit Verweis auf zu hohe Folgekosten abgelehnt worden. Über 200 000 Euro würde ein barrierefreier Ausbau kosten, und laut Ortsvorsteherin Richard würde das Verkehrsministerium sogar 75 Prozent der Kosten übernehmen.

Unterdessen hat die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) Fördermittel aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung für fünf Bahnhöfe in der Region angekündigt, auch für den in Wilhelmshorst (PNN berichteten). Demnach soll in den nächsten drei Jahren Geld für eine bessere Fahrgastinformation, höhere Sicherheit und ein besseres Erscheinungsbild ausgegeben werden. Wie Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) mitteilte, freue man sich zwar über diese Aussichten, doch brauche man das Geld für den barrierefreien Ausbau dringender. Thomas Lähns

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