Potsdam-Mittelmark: Obstbauern erwarten gute Apfelernte
Steigerung um 4,5 Tonnen pro Hektar möglich
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Obstbauern in Werder (Havel) rechnen in diesem Jahr mit einer guten Apfelernte. Laut erster Ertragsmeldungen soll es in einigen Anbaugebieten Brandenburgs sogar zu einer ausgezeichneten Ernte kommen. Knapp 31 Tonnen pro Hektar wurden bisher prognostiziert, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg bereits am Donnerstag mit.
Dieses Resultat entspräche einer Steigerung um 4,5 Tonnen pro Hektar im Vergleich zum Vorjahr. Noch höhere Erträge wurden nur 2012 mit 31,6 und im vergangenen Jahr mit rund 31,8 Tonnen je Hektar erzielt. Insgesamt wird bisher in diesem Jahr mit einer Gesamtmenge von 25 000 Tonnen gerechnet.
Der Geschäftsführer des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins, Stefan Lindicke, ist ob der Prognosen noch verhalten: „Wir rechnen mit einer guten Ernte, die dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht.“ Wie viel im Werderaner Raum an Äpfeln durchschnittlich gepflückt werde, konnte er auf Anfrage nicht sagen. Vor zwei Wochen habe erst die Ernte der Sommeräpfel begonnen. Ab Anfang September würden dann die Lageräpfel von den Bäumen geholt. Lindicke rechnet mit einer guten Qualität der Früchte, so habe es trotz der sehr trockenen Monate Mai und Juni bisher ausreichend Feuchtigkeit in den Apfelplantagen gegeben.
Sorgen indes bereiten vielen Betrieben in Werder und der Mark die niedrigen Apfelpreise, die durch das seit zwei Jahren bestehende Russlandembargo den Markt drücken. Vor allem das Nachbarland Polen hatte in den vergangenen Jahren seine Äpfel, die eigentlich nach Russland sollten, auf dem europäischen Markt und insbesondere in Deutschland verkauft. Auch dieses Jahr soll die Apfelernte in Polen gut ausfallen, sagt Lindicke. Jedoch könnte das Land dieses Mal in ostwestlich liegende Nachbarländer seine Früchte exportieren, weil man dort mit nicht so guten Ernten rechne.
Auch der Mindestlohn und das Gerangel um den Pflanzenschutz setzen vielen hiesigen Betrieben trotz guter Apfelernte zu. Dabei ist der Apfel in Brandenburg die dominierende Obstart. Landesweit wird auf 809 Hektar die Frucht angebaut. Sie bestimmen damit wesentlich das Ergebnis der Obsternte. Die größten Anbaugebiete liegen im Raum Werder, Frankfurt (Oder) und Altlandsberg in Märkisch-Oderland. dpa/es
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