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Potsdam-Mittelmark: Peter kickt mit Aliens

In Nuthetal letzte Klappe für Anti-Drogen-Film

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Nuthetal - Lasse Siemer (10) aus Kleinmachnow geht die Sache unbeschwert an. Er hält in seiner Rolle als Außerirdischer die Erdenkinder zwar für doof, lässt sich aber zum Besseren bekehren. Das Schauspielern macht ihm Spaß, aber an einen Beruf in dieser Richtung denkt der Blondschopf nicht. Lasse ist einer von drei Hauptdarstellern in einem Anti-Drogen-Film, den das Landeskriminalamt Brandenburg beim Berliner „kakoii Medienbüro“ in Auftrag gegeben hat.

Am besten hat Lasse während der zehn Drehtage gefallen, dass er einmal ganz viel „Alkohol“ trinken durfte, der natürlich keiner war. Die süßen Säfte hätten herrlich geschmeckt. Das Erdenkind Peter, dargestellt von Theo Carow (13), hatte dagegen mit der Fresssucht große Probleme. Er habe alles ganz schnell wieder ausgespuckt, erzählt er.

Schauspieler zu werden, hält der Voltaire-Schüler aus Potsdam für interessant. Und wie Luna Mohmand (10) aus Berlin wird er bereits bei einer Agentur als Kinderdarsteller geführt. Luna ist ebenfalls ein Alien und dem Film-Peter zugetan. Aber man müsse sich nicht küssen, sagt sie verschämt, nur anlächeln. Die drei Hauptdarsteller wurden bei Castings herausgesucht. Ihnen stehen sieben Nebendarsteller zur Seite. Die letzten Szenen wurden in Bergholz-Rehbrücke gedreht: Dort wird gezeigt, was man mit seiner Freizeit anfangen kann, ohne irgendwelchen Süchten zu verfallen. Erdlinge und Aliens spielen vergnügt Fußball oder erkunden die Natur.

Die Gefahr, dass schon Kinder und Jugendliche Drogen verfallen, ist groß und die Zahlen sind erschreckend: 6000 Drogendelikte zählte das LKA 2008, seit Jahren verharre die Rauschgiftkriminalität auf hohem Niveau. Gleichzeitig steigt der Missbrauch legaler Drogen durch Jugendliche. Da Brandenburg für die Drogenprävention in ganz Deutschland zuständig ist, wurden 2007 vier Filme in Auftrag gegeben, die sich an Altersgruppen bis 18 Jahre wenden.

Die letzte Drogen-Präventions-DVD, die für Acht- bis Elfjährige gedacht ist, wurde gerade an Drehorten in Potsdam, Kleinmachnow und Bergholz-Rehbrücke fertiggestellt. Um die jüngste Altersgruppe anzusprechen, dachte man sich eine Geschichte um Alienkinder aus, die die Erde besuchen und prüfen, ob der Planet in die Galaktische Kommission aufgenommen werden kann. Dabei sind Süchte natürlich nicht förderlich.

Regisseurin Esther Gronenborn hatte für ihren 2000 gedrehten Film „alaska.de“ den Deutschen Filmpreis bekommen, er beschäftigt sich mit dem Erwachsenwerden in einer Satellitenstadt. Gronenborn stellte fest, dass es viel Spaß machen kann, mit jungen Leuten zu arbeiten. Und auch die Drogenproblematik liegt ihr am Herzen. Dabei ginge es nicht um ein Dozieren, sondern das Diskutieren von anschaulichen Beispielen. Die DVD-Module unter dem Motto „Hast du schon was vor?“ werden speziell Schulen zur Verfügung gestellt. Hella Dittfeld

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