Potsdam-Mittelmark: Premiere im künftigen Kulturbahnhof
Sanierungsbeginn am Bahnhof Caputh-Geltow
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Schwielowsee - Zum Tag des offenen Denkmals am 11. September wird im denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude Caputh-Geltow erstmals eine Ausstellung stattfinden. Gezeigt werden Fotografien von Marie Goslich. Wie berichtet, hat der Privatier Lothar Hardt das Gebäude von der Deutschen Bahn erworben. Im August fand die Übergabe statt. Seit zwei Wochen sind Bauarbeiter dabei, die historischen Strukturen des Bahnhofs wieder herzustellen. Unter anderem werden einst nachträglich eingezogene Wände wieder herausgerissen. Hardt plant, das ehrwürdige Gebäude bis 2013 zu einem „Kulturbahnhof“ umzugestalten. Er rechne mit Investitionskosten von bis zu 1,5 Millionen Euro, sagte er gestern im Gespräch mit den PNN. Im Erdgeschoss des Bahnhofs sollen Ausstellungsräume mit integrierter Gastronomie entstehen. Die ehemalige Stückguthalle wird zu einem Veranstaltungssaal mit etwa 80 Plätzen umgebaut. In den beiden Obergeschossen will Hardt einstige Dienstwohnungen und Dachkammern als Ateliers gestalten. Dabei will der Investor den Künstlern entgegen kommen. „Die Miete kann auch in Form von Kunstwerken bezahlt werden“, sagte er. Wichtig sei ihm, dass das Gebäude mit Künstlern verschiedener Genres belebt wird.
Caputh-Geltow ist zwar immer noch ein Haltepunkt für die Regionalbahn – wie in so vielen anderen Orten auch hatte die DB AG für das 1905 errichtete Bahnhofsgebäude jedoch keine Verwendung mehr. Mit dem Bahnhofskauf hat Hardt nun auch zwei „tote“ Gleise erworben. Dort möchte er eine alte Dampflok und Schlafwagen aufstellen, um einfache und reizvolle Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen, wie er sagt.
Den Tag des offenen Denkmals will Hardt nutzen, um sein Projekt öffentlich vorzustellen. „Wir möchten eine Bedarfsanalyse mit den Vereinen der Gemeinde und interessierten Künstlern erstellen“, kündigt er an. Nach der Fotoausstellung, die bis zum 25. September zu sehen ist, wird der Bahnhof erst einmal wieder geschlossen. Wenn das Konzept steht, soll eine Baugenehmigung beantragt werden. Der Investor rechnet mit einer Bauzeit von mindestens zwei Jahren.
Dass Lothar Hardt ein ernst zu nehmender Investor ist, hat er in Caputh bereits mit der Bergmannvilla bewiesen: Für über zwei Millionen Euro hat er aus der denkmalgeschützten Villa das gemacht, was sie einmal war: ein Sommerhaus, das der 60-Jährige und seine Familie nun neben der Berliner Stadtwohnung unterhält. Seit einigen Monaten ist er auch Gesellschafter der Blütenviertel KG, die die verkommene Gewächshausbrache im Caputher Ortszentrum in eine Öko-Wohnsiedlung umwandeln möchte.Hagen Ludwig
Eröffnung der Fotoausstellung
am 11. September um 16 Uhr
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