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Potsdam-Mittelmark: Region Teltow verstärkt im Blick

Andreas Bernig (PDS) übernimmt Wahlkreisbüro

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Teltow - Die Region Teltow soll jetzt mehr ins Blickfeld des Kreisverbandes der Linkspartei.PDS rücken. Dabei hofft man auch auf den Mittelmärker Andreas Bernig, der nun als Abgeordneter in den Landtag nachrückte. Zwei Plätze waren in der Fraktion dort freigeworden, weil ihre Inhaber in den Bundestag wechselten. Bernig übernimmt nun auch die beiden PDS-Wahlkreisbüros in Teltow und Belzig. Am Freitag stellte er sich in Teltow bei einem Pressegespräch vor. Mit den Problemen des Landkreises sei er vertraut, erklärte Bernig, der sich auch als Gemeindevertreter in seinem Heimatort Göhlsdorf engagiert. Stark machen will er sich gegen den Trend, die kommunalen Betriebe zu privatisieren So strebe beispielsweise die CDU an, die Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark zu verkaufen. Würde das gelingen, sei absehbar, dass kommunale Wohnungsgesellschaften und Bauhöfe folgen würden. Dass kommunale Betriebe auch wirtschaftlich arbeiten könnten, beweise der Abwasserzweckverband „Der Teltow“; ergänzte Linkspartei-Kreischef Klaus Jürgen Warnick, der Bernig bei speziellen Problemen der Region zur Seite steht.

Zu den Themen Bernigs gehört der Kampf gegen Rechtsextremismus. Auch in seiner Funktion als stellvertretender Landesbezirksvorsitzender der Polizeigewerkschaft will er sich für eine Gesetzesänderung einsetzen, die Naziaufmärsche verbietet. Ein Grund, weshalb er im Innenausschuss des Landtages mitarbeiten möchte. Gern zitiert er zum Thema Rechtsextremismus Jörg Schönbohms Appell: „Nicht wegsehen!“. Da stimme er mit dem Innenminister überein, Probleme habe er jedoch mit dessen Denkweise Links und Rechts in einen Topf zu werfen, erklärt Bernig. Eigene Ansatzpunkte zum Handeln sieht er vor allem in Gesprächen mit Jugendlichen, die für Naziideologie und deren einfache Antworten empfänglich sind. Für jene, die bereits in die rechte Szene geraten sind, müsse es Angebote geben, die ihnen helfen, wieder rauszukommen. Wichtig sei deshalb auch eine qualifizierte Jugendarbeit, die zähle aber leider noch immer zu den freiwilligen Leistungen in den Kommunen. Deshalb müsse mehr Geld in diese Arbeit fließen.

Weiteres Thema ist Hartz IV. Welche Blüten die Reform im Alltag treibe, schilderte Bernig an einem Beispiel aus der Prignitz. Da werden Zimmer innerhalb einer Wohnung amtlich versiegelt, um zu vermeiden, dass die vorgeschriebenen Quadratmeter der zustehenden Wohnungsgrößen nicht überschritten werden. Seine Partei habe bereits eine Arbeitsgrupppe gegründet, die sich in Potsdam-Mittelmark demnächst um Betroffene kümmern will.Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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