Potsdam-Mittelmark: Renaissance für Bahnhöfe Pirschheide und Bergholz ?

Potsdam-Mittelmark / Potsdam - Die Bahnhöfe Potsdam-Pirschheide und Bergholz könnten künftig wieder an Bedeutung gewinnen bzw. reaktiviert werden. Die Landesregierung plane eine entsprechende Kosten-Nutzen-Untersuchung, sagte Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD) gestern im Landtag auf Anfrage der Abgeordneten Susanne Melior (SPD). Hintergrund ist die Tatsache, dass laut Landesverkehrsplan der RB 22 künftig von Golm über den Berliner Außenring direkt nach Schönefeld geführt werden soll. Wie einst der „Sputnik“ zu DDR-Zeiten könnte er dann auch auf den oberen Gleisanlagen des Bahnhofs Pirschheide (damals Potsdam-Hauptbahnhof) und in Bergholz halten. In Bergholz könnten die Fahrgäste des RE 7 (Berlin-Belzig) und des MR 33 (Wannsee-Beelitz-Jüterbog) in den neuen RB22 umsteigen. „Dazu wäre jedoch eine Instandsetzung des Bahnhofs Bergholz notwendig“, so Melior.

Mit großer Verwunderung waren deshalb die jüngsten Pläne die DB AG aufgenommen worden, die alte Fußgängerbrücke am Bahnhof Bergholz abzureißen. Kritik hagelte es unter anderem aus der Michendorfer Gemeindevertretung, die seit jeher um günstige Bahnverbindungen nach Potsdam und Berlin kämpft. Die Pläne der DB AG seien offensichtlich sehr kurzsichtig, sagte Gemeindevertreter Peter Pilling (Linke) den PNN. Auch das Land sei von den geplanten Rückbauabsichten der DB AG überrascht worden, sagte Minister Dellmann. Deshalb habe die Landesregierung in ihrer Stellungnahme darum gebeten, die Fußgängerbrücke in Bergholz zumindest so lange nicht abzureißen, bis die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse vorliegen.

Der RB22 fährt derzeit noch von Potsdam-Hauptbahnhof über Michendorf nach Schönefeld. Künftig soll er vom Hauptbahnhof nach Golm und von dort aus auf direktem Weg nach Schönefeld verkehren. Für Fahgäste aus Potsdam-West wäre es dann unter Umständen einfacher, den Bahnhof Pirschheide mit Straßenbahnanschluss zu nutzen.ldg