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Diskussion um Geburtsstation Bad Belzig beendet: Rettungsversuch vom Land für gescheitert erklärt

Bad Belzig - Die Rettungsversuche für die Geburtshilfestation der Belziger Bergmann-Klinik sind endgültig gescheitert. Die Landeskonferenz für Krankenhausplanung Brandenburg, in der kommunale Spitzenverbände, Krankenhausträger, Krankenkassen und Landesregierung zusammenarbeiten, hat bei ihrer Sitzung am Mittwoch gegen eine Weiterführung votiert.

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Bad Belzig - Die Rettungsversuche für die Geburtshilfestation der Belziger Bergmann-Klinik sind endgültig gescheitert. Die Landeskonferenz für Krankenhausplanung Brandenburg, in der kommunale Spitzenverbände, Krankenhausträger, Krankenkassen und Landesregierung zusammenarbeiten, hat bei ihrer Sitzung am Mittwoch gegen eine Weiterführung votiert. „Ich muss das Votum der Krankenhauskonferenz schweren Herzens zur Kenntnis nehmen und bedaure diese endgültige Entscheidung“, so Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) in einer Pressemitteilung.

Die Station war schon im April wegen zu geringer Geburtenzahlen geschlossen worden. Der Versuch eines alternativen Konzeptes sei gescheitert, da sich die beteiligten Häuser nicht einigen konnten, so Golze. Das städtische Klinikum in Brandenburg (Havel) hatte wie berichtet einen Rettungsplan für die Geburtsstation vorgeschlagen. Das Potsdamer Klinikum als Hauptgesellschafter der Belziger Klinik hatte aber für eine fachgerechte Weiterführung Bedingungen gestellt, die man in Brandenburg nicht akzeptieren wollte.

Das Krankenhaus Bad Belzig weist seit über zehn Jahren geringe Geburtenzahlen auf, die in jüngster Zeit noch einmal zurückgegangen sind. Im Jahr 2014 gab es nur noch 185 Geburten, in Brandenburg gilt eine Mindestzahl von 300 für solche Spezialstationen. Die Landeskonferenz prüfte deshalb auch den Weiterbetrieb der Stationen in Bernau, Strausberg und Templin, die die Zahl nur knapp erreichten oder erreichen, die wegen positiver Prognosen aber bestehen bleiben sollen.

Bad Belzig war mit Abstand die kleinste Geburtshilfe in Brandenburg. Die Versorgung der Patientinnen würden die bestehenden Perinatalzentren und Geburtskliniken in der Region übernehmen, teilte das Gesundheitsministerium gestern mit. Schwierige Fälle würden rechtzeitig in den Perinatalzentren in Brandenburg und Potsdam versorgt. Die Rettungsstelle in Belzig sei für Notfälle rund um die Uhr geöffnet. „Von hier aus können die Patientinnen per Krankentransport, Notarztwagen oder mit dem Hubschrauber schnell in ein Perinatalzentrum verlegt werden“, wie es in der Mitteilung des Ministeriums weiter heißt. Ministerin Golze: „Ich erwarte, dass die großen regionalen Kliniken bei der Versorgung und den Notfallkonzepten kooperieren.“

Ein Konzept zur Vermeidung und rechtzeitigen Versorgung von Notfällen sieht unter anderem auch spezielle Schulungen mit den Rettungsdiensten vor, außerdem Boarding-Appartments in Potsdam, die den Schwangeren und Angehörigen eine kostenfreie Unterbringung vor Ort bieten sowie einen Shuttleservice zwischen Bad Belzig und Potsdam. In Belzig solle jetzt das Augenmerk auf die bedarfsgerechte und nachhaltige Weiterentwicklung des Krankenhausstandortes gelegt werden, so die Ministerin. Henry Klix

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