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Potsdam-Mittelmark: Schleppende Energiewende in Michendorf

Energiesparkonzept lässt auf sich warten – Bürgersolaranlagen auch

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Michendorf - Seit mittlerweile einem Jahr überlegen die Michendorfer, wie sich in den gemeindeeigenen Gebäuden Strom- und Heizkosten sparen lassen: Die zirka 40 Immobilien sind jetzt aufgelistet, Zählerstände notiert und Temperaturen gemessen worden – sogar im Fresdorfer Feuerwehrdepot, in dem es nicht mal eine Heizung gibt. Der Umweltausschuss hat sich auf seiner Sitzung am Mittwochabend dafür ausgesprochen, die Arbeit nun einem Profi zu überlassen, weil sich der Prozess ansonsten zu sehr in die Länge ziehen würde.

Zudem habe ein professioneller Energieberater andere Möglichkeiten als die Verwaltung oder ein Arbeitskreis aus Gemeindevertretern, hieß es. Zum Beispiel könne der mit Spezialkameras prüfen, wo Wärme aus Gebäuden entweicht. Die Grünen-Fraktion hatte sich von Anfang an dafür ausgesprochen, will nun ihren Antrag erneuern. In anderen Kommunen haben Energieberater bereits Erfolge erzielt (PNN berichteten): Über knapp drei Jahre wurden in Beelitz sechs städtische Einrichtungen im Hinblick auf ihr Heizverhalten beraten. Unterm Strich wurden über zwei Jahre 10 000 Euro gespart. Auch Werder (Havel) und der Landkreis haben sich Konzepte erstellen lassen.

Ebenfalls erneuert wurde am Mittwochabend die Forderung nach einer Bürgersolaranlage in Michendorf. „Wir haben bereits Bürger gefunden, die in ein solches Projekt investieren wollen“, so Grünen-Fraktionschefin Claudia Günther. Dabei gehe es nicht darum, sich zu bereichern, denn eine Bürgersolaranlage mache sich erst nach Jahrzehnten bezahlt. Vielmehr wolle man ein Zeichen für alternative Energien setzen. Allerdings fehlt seitens der Gemeinde die Bereitschaft, ein geeignetes Dach zur Verfügung zu stellen. Aus der Kämmerei hieß es, dass die Gemeinde nicht beabsichtige, Dächer zur Verfügung zu stellen, unter anderem, weil man den Platz für thermische Solaranlagen zur Warmwassergewinnung brauche.

Auch hier sind die Beelitzer ein Stück weiter: Seit 2004 wird vom Dach der Oberschule Solarstrom gewonnen. Eine Bürgersolaranlage gibt es auch in Caputh, aber nicht auf einem kommunalen Dach – auch hier hatten die Gemeindevertreter Bedenken. Thomas Lähns

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