Potsdam-Mittelmark: Schöner ankommen
Gestern wurde der Bahnhofsvorplatz in Bergholz-Rehbrücke übergeben / Kritik gibt es am neuen Fahrplan
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Nuthetal - Nach anderthalbjähriger Bauzeit ist am gestrigen Freitag der Bahnhofsvorplatz mit einer so genannten „Park and Ride-Anlage“ (PR–Anlage) in Bergholz-Rehbrücke feierlich seiner Bestimmung übergeben worden. Insgesamt wurden für die Baumaßnahmen 360 000 Euro ausgegeben. Davon sind 75 Prozent mit Mitteln des Landes Brandenburg gefördert worden. Im ersten Bauabschnitt wurde die PR-Anlage mit 100 Parkplätzen auf der dem Bahnhof gegenüber liegenden Seite der Arthur-Scheunert-Allee fertig gestellt, die schon seit Anfang September genutzt werden kann und mittlerweile eine Auslastung von über 80 Prozent hat. Die Flächen direkt vor dem Bahnhofsgebäude wurden im zweiten Bauabschnitt mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und Bäumen bepflanzt. Hinter dem Bahnhofsgebäude sind vier Behindertenparkplätze eingerichtet und ein überdachter Fahrradport für 60 Räder aufgestellt worden. Am Montag soll die Montage eines so genannten Service-Point der Deutschen Bahn AG auf dem Vorplatz beginnen, in dem später unter anderem Fahrkarten verkauft werden sollen.
Nuthetals Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) sagte in einer kurzen Rede, in seiner 20-jährigen Amtszeit sei dies das erste Projekt in Bergholz-Rehbrücke, das auch auf Potsdam ausgewirkt hätte. „In Potsdam hat man gesehen, dass hier im Eingangsbereich zur Gemeinde etwas entsteht“, sagte Ling. Da zog man in der Landeshauptstadt nach. Ling bezog sich dabei auf den Ausbau des Straßenbereichs vor dem Bahnübergang auf der Seite von Potsdam, der kurz vor dem Abschluss steht. Ling hofft, dass diese Zusammenarbeit auch bei dem Projekt einer geplanten Überführung über die Gleise fortgesetzt werden kann, um so die Wartezeiten an den Schranken und den damit verbundenen Staus zu verringern.
Am Rande der Eröffnung wurde Kritik an dem neuen Fahrplan für die Regionalbahn 33 (RB 33) geäußert. Erika Haenel, von der Fraktion UBI/Bü''90/Grüne/IWA, machte auf einem Schild ihrem Unmut Luft: „Großer Bahnhof und keine Züge? Gesucht: intelligent gemachte Fahrpläne“. Ihre Kritik richtet sich gegen den neuen Fahrplan ab 10. Dezember, nach dem die RB 33 zwischen Wannsee und Michendorf nur noch eingeschränkt an den Bahnhöfen Medienstadt Babelsberg, Rehbrücke und Wilhelmshorst halten soll.
Rainer Breitschneider, Abteilungsleiter im Fachbereich Verkehrspolitik im Ministerium für Instandsetzung und Raumordnung erklärte hierzu, dass es Ziel des Ministeriums sei, die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel zu erhöhen. „Wir investieren doch nicht über 300 000 Euro in die Sanierung und streichen dann Züge“, so Breitschneider. Obwohl Breitschneider die Anbindungssituation in Bergholz-Rehbrücke als relativ gut bezeichnete, wolle man den Fahrplan für 2007 im kommenden Jahr noch einmal überarbeiten und überprüfen, wo noch Schwachstellen zu finden seien. Doch mit einer Änderung könne frühestens im Jahr 2008 gerechnet werden, sagte Breitschneider. Dirk Becker
Dirk Becker
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