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Ende absehbar. Erst wurde festgestellt, dass der Vorbesitzer eine nicht genehmigte Brandschutzanlage eingebaut hatte, dann wurde eine neue Heizungsanlage fällig. Nun sollen voraussichtlich Anfang Juni die ersten Flüchtlinge in das ehemalige Sens Convent Hotel in Michendorf einziehen.

© Andreas Klaer

Michendorf: Sens Convent Anfang Juni fertig

Landkreis: Flüchtlinge können im Frühsommer in ehemaliges Michendorfer Hotel einziehen.

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Michendorf - Anfang Juni könnten die ersten Geflüchteten in das frühere Michendorfer Sens Convent Hotel einziehen. Davon geht zumindest der Landkreis Potsdam-Mittelmark nach dem derzeitigen Stand der Bauarbeiten aus. „Die Handwerker haben dort im Moment alle Hände voll zu tun mit Trockenbau und Elektrik“, sagt Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert jetzt auf PNN-Nachfrage. Wie lange sich die Arbeiten an dem Gebäude noch hinziehen werden, sei derzeit allerdings noch unklar. „Wir gehen aber davon aus, dass es nun zur Jahresmitte soweit sein wird“, sagt Schwinzert. „Wahrscheinlich um den 1. Juni.“

Ursprünglich sollten in dem ehemaligen Hotel wie berichtet bereits im Frühjahr 2016 Geflüchtete einziehen. Das Objekt mit seinen 125 Zimmern soll den Plänen zufolge als Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 220 Flüchtlinge genutzt werden. Anfang des Jahres jedoch war bekannt geworden, dass vor der Inbetriebnahme der Unterkunft die Heizungsanlage komplett ausgetauscht werden muss. Zuvor war bereits festgestellt worden, dass ein vorheriger Besitzer des Gebäudes eine nicht genehmigte Brandschutzanlage eingebaut hatte. Im vergangenen Dezember hatten die Kreistagsabgeordneten einem Kauf des Gebäudes durch den Landkreis von der Objektgesellschaft Brandenburg 1 GmbH für 4,3 Millionen Euro zugestimmt, ins Grundbuch eingetragen werden soll der Kreis als neuer Besitzer aber erst im Sommer.

Ebenfalls bezogen werden kann im Frühsommer nach Auskunft des Kreises das Wohnheim, das in Werder (Havel) auf der Jugendhöhe entstehen soll. Ein ehemaliges Lehrlingswohnheim ist dort zu einer Übergangsunterkunft für 250 Asylsuchende umgebaut worden. Langfristig sollen in den Ein- bis Vier-Raum-Wohnungen sowohl Flüchtlinge mit Bleiberecht als auch sozial schwache Familien wohnen. Die Quadratmeterpreise liegen bei rund acht Euro. Nach fünf Jahren sollen die dort lebenden Flüchtlinge die Wohnungen normal mieten können.

Wieder voll nutzbar ist dagegen nach Auskunft des Kreises das Übergangswohnheim in Stahnsdorf. Dort wurde wie berichtet Schimmelbefall in mehreren Bädern festgestellt. Wohnräume waren den Angaben zufolge jedoch nicht betroffen. Das Wohnheim wurde vor rund zwei Jahren bezogen, nachdem es saniert worden war. Inzwischen seien alle Mängel behoben, heißt es.

Unterdessen hat der Landkreis nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 198 geflüchtete Personen aufgenommen. Seit Beginn dieses Jahres kamen noch einmal 32 Personen dazu, wie aus einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der rechtsextremen NPD im Kreistag hervorgeht. Laut Sprecher Kai-Uwe Schwinzert handelt es sich bei den Flüchtlingen, die seit Beginn 2017 angekommen sind, überwiegend um Familien, die nun in Unterkünften in Stahnsdorf und Bad Belzig wohnen. Das Land Brandenburg nahm insgesamt 9817 Asylbewerber im Jahr 2016 auf.

Übergangswohnheime im Landkreis gibt es in Stahnsdorf, Bad Belzig, in Beelitz, Brück, Teltow, Kuhlowitz, Kloster Lehnin und Seddiner See, wie Landrat Wolfgang Blasig (SPD) auf die Anfrage mitteilte. Dazu, ob der Landkreis vorhabe, weitere Unterkünfte zu mieten oder zu kaufen, konnte Blasig vorerst keine Aussage treffen, da noch keine verbindliche Aufnahmeverpflichtung für das Land Brandenburg und somit auch den Landkreis Potsdam-Mittelmark feststehe.

Auskunft gab der Kreis auch zur Frage, wo die Flüchtlinge untergebracht worden sind, die bis zum Ende des Jahres 2016 in der Kaserne in Brück-Ausbau gelebt hatten und welche Kosten bei dem Umzug entstanden seien. „Einige Bewohner haben im Land Brandenburg eigenen Wohnraum gefunden“, teilt der Landrat mit. Die übrigen Personen seien auf andere Übergangswohnheime des Landkreises verteilt worden. Dabei seien Kosten in Höhe von 105 Euro für den Bustransfer entstanden. Zuletzt hatten 50 Flüchtlinge auf dem Gelände in Räumen der Kaserne gewohnt, die durch einen 700 Meter langen Zaun vom restlichen Truppenübungsplatz abgetrennt waren.

Vor dem Übergangswohnheim in Brück-Ausbau waren im Jahr 2016 bereits zwei weitere Flüchtlingsunterkünfte in Potsdam-Mittelmark freigezogen worden: das Beelitzer Pfötchenhotel und die Unterkunft in der Teltower Warthestraße.

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