Potsdam-Mittelmark: Soldat starb nach Sturz aus dem Fenster Obduktion: Kopfwunde und Alkohol im Blut
Beelitz - Beim Tod des 29-jährigen Bundeswehroffiziers, der am frühen Freitagmorgen in der Beelitzer Kaserne leblos aufgefunden worden war, handelte es sich höchstwahrscheinlich um einen tragischen Unfall. Die Obduktion habe ergeben, dass eine schwere Kopfverletzung die Todesursache war, die von einem Sturz aus einem fünfstöckigen Unterkunftsgebäude stammt.
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Beelitz - Beim Tod des 29-jährigen Bundeswehroffiziers, der am frühen Freitagmorgen in der Beelitzer Kaserne leblos aufgefunden worden war, handelte es sich höchstwahrscheinlich um einen tragischen Unfall. Die Obduktion habe ergeben, dass eine schwere Kopfverletzung die Todesursache war, die von einem Sturz aus einem fünfstöckigen Unterkunftsgebäude stammt. Das sagte Tom Köpping, Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, gestern auf PNN-Anfrage. Ferner hätten die Untersuchungen des Leichnams einen hohen Blutalkoholgehalt ergeben.
Der verstorbene Oberleutnant stammt aus Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin), dies wurde nun bestätigt. Er gehörte zum Logistikbataillon 172 und sollte als Nachschuboffizier mit seiner Einheit Ende Oktober für vier Monate nach Afghanistan aufbrechen. Am Donnerstagabend war die feierliche Verabschiedung des Bataillons in der Beelitzer Hans-Joachim-von-Zieten–Kaserne, bei der auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier anwesend war (PNN berichteten). Bei einem so genannten Biwak – dabei handelt es sich um ein Zeltlager – hatten die Soldaten noch bis spät in den Abend gefeiert.
Nachts soll dann der Offizier aus dem Fenster einer Besenkammer im fünften Stock gestürzt sein. Eine Fremdeinwirkung wurde sehr bald ausgeschlossen. Nach den Zeugenbefragungen am Wochenende gebe es auch für einen Suizid keine Anhaltspunkte, so Köpping. „Niemand hat ihn als lebensmüde beschrieben.“ Eine möglicher Grund, warum der Verstorbene sich bei geöffnetem Fenster nachts in der Kammer aufgehalten haben könnte: Er war Raucher – und in den Unterkünften herrscht mittlerweile Rauchverbot. Allerdings sei beim Toten am Morgen keine Zigarette gefunden worden. Die kriminaltechnische Untersuchung wurde gestern abgeschlossen.
Das Nachschubbataillon 172 soll Ende Oktober für vier Monate ins nordafghanische Masar-e-Sharif verlegt werden und von dort aus alle deutschen Truppen in dem Land versorgen. Das Bataillon besteht aus Instandsetzungs- und Nachschubkompanien, Stabskompanie sowie aus Pionieren. In mehrmonatigen Übungen und Lehrgängen sind die Soldaten vorbereitet worden. Bundesaußenminister Steinmeier hatte am Donnerstag persönlich die Nachricht von der Verlängerung des Bundestagsmandates für ihren Einsatz überbracht. Dabei hob er die Bedeutung eines deutschen Engagements in Afghanistan hervor. Weder aus dem Außen- noch aus dem Verteidigungsministerium kam bislang eine Reaktion auf den tragischen Unfall. Thomas Lähns
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