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Gut lachen: Günter Baaske konnte 13 000 Wähler für sich gewinnen.

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Potsdam-Mittelmark: SPD punktet im Fläming mit Günter Baaske Wahlkreis 18: Linke wird nur zweiter Sieger / CDU schickt Ludwig Burkardt über Liste ins Parlament

Potsdam-Mittelmark - Für Ludwig Burkardt (CDU) ist der Landtagswahlkreis 18 ein „steiniger Acker“. Erst vor knapp einem Jahr ist der Kleinmachnower als Direktkandidat der Union zwischen Beelitz, Belzig und Treuenbrietzen aufgestellt worden.

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Potsdam-Mittelmark - Für Ludwig Burkardt (CDU) ist der Landtagswahlkreis 18 ein „steiniger Acker“. Erst vor knapp einem Jahr ist der Kleinmachnower als Direktkandidat der Union zwischen Beelitz, Belzig und Treuenbrietzen aufgestellt worden. Dennoch schaffte er bei der Wahl am Sonntag einen Achtungserfolg und holte knapp 18 Prozent der Erststimmen. Gewonnen hat das Direktmandat ein anderer: Fast schon erwartungsgemäß räumte Günter Baaske, Fraktionschef der Sozialdemokraten im brandenburgischen Landtag, im Fläming ab. Mit 13 156 Erststimmen (knapp 42 Prozent) hat er das drittbeste SPD-Ergebnis nach Ministerpräsident Matthias Platzeck (46,2) und Mike Bischoff (44,4) eingefahren. Baaske arbeitete bis 2002 als Sozialdezernent im Landratsamt in Belzig.

„Ich bin froh und ein Stück weit stolz auf dieses Ergebnis“, sagte Baaske gestern gegenüber den PNN. Allerdings würde ihn das schlechte Abschneiden seiner Partei auf Bundesebene sehr schmerzen. In den nächsten Wochen werde man erörtern müssen, woran es lag – „der falsche Kandidat war es jedenfalls nicht“, so Baaske, der Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier immer auf dessen Wahlkampf-Touren durch den Fläming begleitet hatte. Den eigenen Erfolg führt er auf das von ihm besonders profilierte Thema soziale Gerechtigkeit zurück. „Wir stehen glasklar zum Mindestlohn und zum Schüler-Bafög“, so der Fraktionschef. Ob er in diesem Amt bleiben wird oder als Sozialminister ins Regierungskabinett zurückkehrt, ließ er gestern offen.

„Gegen Herrn Baaske zu verlieren, ist erträglich, ich empfinde es nicht als Niederlage“, so FDP-Kandidat Dietmar Hummel. Er holte 5,8 Prozent der Erststimmen. In erster Linie freue er sich über das Abschneiden der FDP im Bund: Die 14,6 Prozent hätten seine kühnsten Erwartungen übertroffen. Weitaus ärgerlicher reagierte Astrid Rabinowitsch von der Linken, die mit 24,2 Prozent nur zweiter Sieger im Fläming wurde. „Der Wahlkreis ist sehr fokussiert auf eine Person – inhaltlich war in den vergangenen Wochen wenig von der SPD zu erfahren“, so Rabinowitsch, die den Wahlkampf als „Material- und Bilderschlacht“ empfunden habe. Als eigentlichen Sieg wertete auch sie das Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl, hier holte die Linke knapp 12 Prozent. Ein großer Teil der Stimmen kam aus Brandenburg. Wie Hummel kündigte auch Rabinowitsch an, sich weiterhin der Arbeit im mittelmärkischen Kreistag zu widmen. Eine weitere Kreistagsabgeordnete, die den Sprung in den Landtag nicht geschafft hat, ist Elke Seidel (Grüne) aus Beelitz. Sie kommt auf 5,5 Prozent.

Ludwig Burkardt wird indes über die CDU-Liste in den Landtag einziehen. Er wolle sich dafür einsetzen, dass sein ländlich geprägter Wahlkreis nicht von der Entwicklung abgehängt wird. Burkardt nannte den Nahverkehr, die Sicherung weiterführender Schulen und die medizinische Infrastruktur als Themen. „Außerdem wird das wirtschaftliche Potenzial dieser Region noch zu oft unter den Scheffel gestellt“, so Burkardt.

Die Verteilung der Zweitstimmen im Wahlkreis 18: Für die SPD gab es 38,5 Prozent, für die Linkspartei 24,5 Prozent. Die CDU kommt auf 17,8 Prozent und die FDP auf 7,2 Prozent. Die Grünen konnten immerhin 5,3 Prozent der Zweitstimmen ergattern. Thomas Lähns

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