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Werder (Havel): Töplitzer Tropfen

Der bekannte britische Weinautor Stuart Pigott sucht den Praxisschock: Auf dem Weingut Klosterhof setzte er 1200 Reben. Bis die Flaschen im Handel sind, dauert es aber noch.

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Werder (Havel) - So ähnlich mag es den Zisterziensermönchen gegangen sein, als sie vor rund 650 Jahren die kleine Hügelkuppe hinter dem Ort Töplitz betrachteten. So schön warm – da müsste man doch guten Wein anbauen können, oder? Am gestrigen Freitag eiferte Stuart Pigott, der international bekannte Weinautor, den Mönchen nach und setzte mit einer Gruppe von Freunden 1200 junge Rebstöcke in den Sandboden des Töplitzer Weinbergs. Dort gibt es zwar schon seit 2007 wieder Wein – aber der in Berlin lebende Experte will mehr: einen großen, lagerfähigen Rotwein erzeugen, wie ihn Brandenburg bisher nicht kennt.

Pigotts Partner bei diesem anspruchsvollen Projekt ist der Pächter des Weinguts Klosterhof, der aus der Pfalz stammende Öko-Winzer und Weinhändler Ludolf Artymowytsch. Vor einem Jahr hat er den Berg mitsamt Straußwirtschaft zusammen mit zwei Freunden übernommen und baut dort bereits recht beachtliche Weine der Sorten Bacchus, Riesling, Grauburgunder, Regent, St. Laurent und Cabernet blanc an – es handelt sich um das einzige zertifizierte Bio-Weingut in Brandenburg.

Beide haben sich zufällig in Berlin kennengelernt, als Pigott intensiv nach einer Möglichkeit suchte, die Erkenntnisse seines Gaststudiums in Geisenheim in die Praxis umzusetzen. Zwar hat er bereits 2009 in Tauberfranken einen eigenen Wein der Sorte Müller-Thurgau hergestellt, aber: „Um dort hinzukommen, brauchte ich mindestens sechs Stunden von Berlin-Mitte, in Töplitz bin ich in einer Stunde.“

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der Wochenendausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.

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