Potsdam-Mittelmark: Träumen statt faulenzen
Sommerferienlager des Evangelischen Kirchenkreises probt Musical in Werder (Havel)
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Werder - In dieser Woche wird Werder zur Musicalstadt. 35 junge Akteure proben zurzeit an dem Stück „Joseph – ein echt cooler Träumer“ und interpretieren damit die Bibelgeschichte neu. Die Stars des Musicals sind Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren, die für das diesjährige Sommerferienlager der Evangelischen Kinder- und Jugendstelle des Kirchenkreises Potsdam in die Blütenstadt gekommen sind.
Morgen um 19.30 Uhr soll im Scala-Kino die Uraufführung stattfinden. Die Aufregung bei den Schauspielern ist groß. In verschiedenen Gruppen proben sie über den ganzen Tag ihre Rollen, und das schon seit dem 1. August. Texte werden gelernt, Lieder einstudiert und Requisiten hergestellt. Insgesamt wuseln 50 Leute zwischen Gemeindehaus, Zeltplatz und Übungsräumen.
Die Idee, das Ferienlager als Workshop auszurichten, hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben. „Damals hatten wir für die neuen Schüler an der Evangelischen Grundschule Potsdam ein Stück einstudiert“, berichtet die elfjährige Tabea. Ihre Rolle in diesem Jahr heißt „Suleika“, sie ist die Frau eines Palastwächters. Zum Teil ist es also ein Wiedersehen bekannter Gesichter und das Auffrischen damals geschlossener Freundschaften.
„Es ist erstaunlich, wie offen die Kinder miteinander umgehen“, lobt Jugenddiakon Karl-Michael Schmidt die Atmosphäre. Noch bevor es Streit gibt, würden alle die Probleme ansprechen und dann lösen. „Wir sind schon gut zusammengewachsen.“ Denn natürlich besteht der Tag nicht nur aus Schauspiel und Gesang. In der Freizeit wird Volley- und Fußball gespielt und jeden Abend gibt es ein Programm. Die Kinder können am Gottesdienst teilnehmen und in morgendlichen und abendlichen Gesprächsrunden gibt es Gelegenheit, sich kennen zu lernen und auszutauschen. Übernachtet wird in Zelten in der Nähe des Zernsee-Ufers, was dem ganzen einen Hauch von Abenteuerurlaub verleiht.
Das Stück selbst gehört zu einer ganzen Reihe von Kindermusicals, die von Musikern und Autoren für den Luther-Verlag in Bielefeld geschrieben wurden. Die Handlung hält Lehren auch noch für unsere Zeiten bereit, sagt Diakon Schmidt. An dramatischen Momenten mangelt es der Geschichte jedenfalls nicht: Joseph hat die Begabung, Träume zu deuten. Seine älteren Brüder verkaufen ihn aus Eifersucht an einen Sklavenhändler, Joseph gelangte nach Ägypten. Hier prophezeit er dem König sieben fette und sieben magere Jahre und wird zu seiner rechten Hand. Er trifft erneut auf seine Brüder und vergibt ihnen.
Schwierig sei es gewesen, die Rollen zu verteilen, so der Jugenddiakon, da ja jeder gern im Rampenlicht stehen möchte. Heimlicher Star ist ein Kamel, das von zwei Jungen dargestellt und einem Kamelführer dirigiert werden muss, da die Schauspieler unter dem Kostüm nichts sehen. So wird es bei der Aufführung sicher auch heitere Momente geben. Thomas Lähns
Vorstellungen am 10. August im Kino Scala in Werder, am 11. August im Bürgerhaus Fürstenwalder Hof in Fürstenwalde/Spree und am 12. August im Treffpunkt Freizeit Potsdam. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr. Eine Zusatzveranstaltung ist für den 16.9. vor der Potsdamer Nikolaikirche geplant. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
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