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Potsdam-Mittelmark: Tschernobylaktion pausiert

Erst 2010 wieder weißrussische Kinder in Deutschland

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Michendorf - In diesem Jahr werden keine Kinder aus Weißrussland in unsere Region kommen, um sich zu erholen. Die privat finanzierte Ferienaktion für „Tschernobylkinder“ macht eine Pause, so die Vorsitzende des Wilhelmshorster Vereins, Lotte Menzel. „Wir müssen unsere Zusammenarbeit mit Weißrussland neu organisieren.“

Nachdem zwei weißrussische Kinder nach Ferienaufenthalten in Italien und den USA von ihren Gasteltern an der Rückkehr gehindert worden waren, hatte der weißrussische Präsident Lukaschenko im Herbst des vorigen Jahres jegliche Kinderausreisen gesperrt und Abkommen mit den betroffenen Gastländern zur Verhinderung von Kinderhandel verlangt. In Deutschland wurde es erst im Frühjahr geschlossen, zu spät für die Vorbereitung der Wilhelmshorster Aktion. Zudem soll die Partnerschule in Gomel gewechselt werden, aus der die Kinder bislang kamen. „Unsere Hilfe für die strahlengeschädigten Kinder ist zu wichtig, um sie durch Widerstand dortiger Apparatschiks zu gefährden“, so Lotte Menzel.

Gomel liegt im hochbelasteten strahlengeschädigten Gebiet der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Im täglichen Leben, das postsozialistische Züge trägt, verdrängen viele Weißrussen die latente Gefahr – trotz sichtbarer medizinischer Zeichen. Nach Überwindung aller Hürden sollen im nächsten Jahr wieder Kinder nach Deutschland eingeladen werden, so Menzel. Ehrenamtlicher aus vielen Orten des Landkreises, Potsdams und Berlins sind an der Aktion beteiligt. rs

Infos unter (033205) 622 11

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