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Potsdam-Mittelmark: Ungetrübte Badefreuden in Mittelmark

48 offizielle Badestellen werden regelmäßig vom Kreisgesundheitsamt kontrolliert

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48 offizielle Badestellen werden regelmäßig vom Kreisgesundheitsamt kontrolliert Potsdam-Mittelmark - Während der Berliner Senat zu Saisonbeginn für zwölf Badegewässer ein generelles Badeverbot aussprach, gilt für Brandenburgs 227 Badestellen gute bis sehr gute Wasserqualität. Beim Blick auf das Thermometer stellt sich zurzeit zwar noch kein Verlangen auf Badefreuden ein, aber der Sommer kommt und damit auch die Zeit, in der viele kurzzeitig der Hitze entfliehen wollen. Allein im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind 48 offizielle Badestellen registriert, davon gelten sieben als EU-Badestellen, deren Wasserqualität EU-Richtlinien entsprechen muss und deshalb aller zwei Wochen überprüft wird. Bei allen anderen Badestellen werden in der Regel aller vier Wochen Wasserproben entnommen, wie die Sachgebietsleiterin Dr. Beate Dietze vom Gesundheitsamt des Landkreises gestern vor der Presse erklärte. Zu den EU-Badestellen gehören die Strandbäder Ferch, Caputh, Glindow und Werder. Dort ergaben Untersuchungen Sichttiefen von 0,80 bis zu 2,50 Meter. Doch nicht immer ist die Sichttiefe ein absoluter Hinweis auf Wasserqualität, entscheidend sei der Untergrund des Wassers, erklärte Dietze. Denn bei torfigen Untergründen sehe alles bräunlich aus, während das Wasser bei Steingründen klarer sei. Von April bis September überprüfen acht Mitarbeiter die Qualität des Badewassers im Kreis. Für die Gesundheitsaufseher sei das „Beproben vor Ort“ ein richtig harter Job, sagt Dietze, denn sie müssen nicht nur bei jedem Wetter in mindestens ein Meter tiefes Wasser gehen, sondern haben auch mehrere Liter Wasser zu schleppen. Ein Teil davon wird gleich an der Badestelle überprüft, ein anderer muss ins Labor gebracht werden. Geprüft werden neben ph-Wert und Sauerstoffgehalt auch die Färbung des Wassers sowie das Auftreten von Mineralölen, die meist als Schmierfilm auf der Oberfläche schwimmen, während sich Tenside zumeist am Uferrand als Schaum ablagern. Zudem prüfen die Gesundheitsaufseher mit der Nase, ob sich im Wasser Phenole befinden. Für die mikrobiologischen Inhaltsstoffe schreibt die EU-Richtlinie Grenzwerte vor, die nicht überschritten werden dürfen. Diese Proben werden drei Tage lang bei Temperaturen von 36 Grad Celsius regelrecht „bebrütet“. Bei Grenzwerten sind Nachproben erforderlich und bei Verdachtsfällen werden die Tests erweitert. Dann werden die Proben zusätzlich auf Salmonellen oder Pestizide untersucht. Besonders streng wurden im letzten Jahr die Badegewässer in den neu eröffneten Naturbädern in Brück und Borkheide überprüft. Einmal wöchentlich wurden Proben entnommen, aber keine mikrobiologischen Grenzwertüberschreitungen festgestellt. In Schwimmbädern wird neben dem Chlorgehalt des Wassers auch ermittelt, ob Legionellen im Wasser auftreten. Das Gesundheitsamt kontrolliert in den Strand- und Freibädern ebenso Duschen, Toiletten sowie Trink- und Abwasser. „Im vergangenen Jahr war die Badequalität des Wassers gut, es gab wenige Grenzüberschreitungen, trotz lang anhaltender hoher Temperaturen", berichtete Dietze. Hin und wieder würden allerdings noch die berüchtigten Blaualgen auftreten, je nach Witterungsbedingungen. Gesperrt werden deshalb aber keine Badestellen. Dietze: "Wir können keinen See sperren, das liegt nicht in unserer Macht". Statt dessen werden Badegäste mit Hinweisschildern vor den gesundheitlichen Folgen gewarnt. "Wer trotzdem dort badet, tut es auf eigene Gefahr.“ K. Graulich

K. Graulich

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