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Potsdam-Mittelmark: Unverständnis über Minister-Attacke Jens Klocksin als Direktkandidat aufgestellt / Kritik „nicht hilfreich“

Teltow. „Lasst uns pfleglich miteinander umgehen“, war die Bitte, mit der sich Kleinmachnows SPD-Chef Jens Klocksin am Sonnabend an seine Parteigenossen wandte.

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Teltow. „Lasst uns pfleglich miteinander umgehen“, war die Bitte, mit der sich Kleinmachnows SPD-Chef Jens Klocksin am Sonnabend an seine Parteigenossen wandte. Offensichtlich hatte er dabei Einen besonders im Sinn: Brandenburgs Bildungsminister Steffen Reiche (SPD). Dessen jüngste Aussagen in der Zeitschrift Focus seien nicht hilfreich gewesen. „Das werden wir uns nicht gefallen lassen“, so Klocksin, der am Sonnabend auf einer Wahlkreisversammlung in Teltow als Direktkandidat für den Wahlkreis 20 (Teltow, Stahnsdorf, Kleinmachnow und Nuthetal) aufgestellt wurde. In dem Artikel hatte sich Reiche zu ungelösten Probleme bezüglich des Seebergs in Kleinmachnow geäußert und Klocksin und Bürgermeister Wolfgang Blasig als „Verhinderer“ tituliert. (PNN berichteten). Mittlerweile hat Reiche versucht, die Lage zu entschärfen und seine Aussagen dementiert. „Alles andere wäre Parteischädigung“, begrüßte Klocksin diesen Schritt. In der Region herrsche Unverständnis über die Anschuldigungen. Hier wolle man sich lieber auf den politischen Gegner konzentrieren, und der heißt im Wahlkreis 20 Jörg Schönbohm. Bei den Landtagswahlen im September will Klocksin das Direktmandat erringen und den Wahlkreis damit gegen Brandenburgs Innenminister und CDU-Spitzenkandidaten verteidigen. 24 von 30 Delegierten sprachen ihm dafür das Vertrauen aus. Als vordergründige Themen für die Region nannte Klocksin die Verkehrsentwicklung, die Siedlungspolitik und die Entwicklung der drei Orte Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf zum Mittelzentrum. „Mit Blick auf die Länderfusion können wir uns nur behaupten, wenn wir eng zusammenarbeiten.“ Neben Klocksin und Schönbohm kandidieren für die PDS der Landtagsabgeordnete Klaus-Jürgen Warnick, für die FDP ihr Teltower Ortschef Hans-Peter Goetz und für die Grünen voraussichtlich die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm. Für den Wahlkampf hebt der SPD-Mann hervor, dass seine Wurzeln in der Kommunalpolitik liegen: „Hier ist der Umgang nachbarschaftlich und kollegial“, er wünsche sich keine Schläge unterhalb der Gürtellinie – Politik habe auch etwas mit Moral zu tun. Einen etwas härteren Umgang mit dem politischen Gegner wünscht sich indes die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein. Sie überreichte Klocksin am Sonnabend eine Harke und spielte damit unmissverständlich auf die Aussage Jörg Schönbohms an, er wolle Brandenburg „umgraben“. „Wir sind noch zu brav, speziell gegenüber der CDU.“ Jens Klocksin bereite nun den märkischen Boden schonend auf die neue Saat vor, so die Abgeordnete. Davon, dass er das Direktmandat schließlich gewinnt, gab sie sich überzeugt. Thomas Lähns

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