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Diese Woche auf Sendung: Reporter Andreas Ulrich, Axel Koppernock und Schwimmweltmeister Jörg Hoffmann (v.l.).

© Manfred Thomas

Potsdam-Mittelmark: Vier Tage statt vier Wochen

In 96 Stunden soll in Töplitz mit dem RBB eine Wasserrettungsstation entstehen – die Chancen stehen gut

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Werder (Havel) - Einmal im Monat greifen Zuschauer des Fernsehmagazins Zibb und Radio-Eins-Hörer „96 Stunden“ lang einem Projekt aus Berlin oder Brandenburg unter die Arme, das Rückenwind braucht. Zum zweiten Mal hat sich Werder erfolgreich für die gleichnamige RBB-Sendung beworben: Vor vier Jahren wurde der Turm der Bismarckhöhe saniert. Diesmal sind Sponsoren aufgefordert, sich an der Entstehung der neuen Wasserrettungsstation im Havelblick im Werderaner Ortsteil Töplitz zu beteiligen. Gestern Abend haben die 96 Stunden begonnen, auf der Baustelle war schon vorher Bewegung.

Zehn DLRG-Mitglieder und verschiedene Handwerksfirmen bereiteten die Bauarbeiten vor. Die Töplitzer Handwerksfirma Henry Mohr, die Teltower Entsorgungsfirma Tegla und Elektromeister Steffen Friehl wurden gesichtet. Ein gutes Dutzend Firmen, viele aus Töplitz, sollen dazukommen. Die Potsdamer DLRG-Ortsgruppe hat für die Station zwei marode Finnhütten direkt am Wasser von der Stadt Werder gepachtet. Anfang der 80er Jahre errichtet, dienten sie bis zur Wende als Ferienobjekt der Ziegeleiwerke Erfurt. Nach der Wende wurden sie den Urlauberstandards nicht mehr gerecht – nun also Sanierung und Umbau: Elektrik, Sanitär, Dämmung gegen die Sommerhitze und Trockenbau – für diese Arbeiten würde er normalerweise vier Wochen und 50 000 Euro einkalkulieren, sagte Günter Matz, der sich als Bauleiter werben ließ. Aufenthaltsräume und Unterkünfte sollen eingerichtet werden, Toiletten, Duschen, eine kleine Küche. Immerhin: Der Gussasphalt-Fußboden war gestern schon verlegt und getrocknet.

Auch ein neuer Steg muss noch in die kleine Bucht. Zum Start der offiziellen Badesaison am kommenden Wochenende soll der Dienst beginnen, so DLRG-Ortsgruppenleiter Axel Koppernock, der sich für die Aktion eine Woche Urlaub von seinem Job als Fahrdienstleiter bei Havelbus genommen hat. Wie die Stationen in Potsdam und Glindow sollen dann bis zum 15. September zehn Rettungsschwimmer ihre Wochenenddienste am Kleinen Zernsee verrichten. Die weit über zehn Minuten langen Wege zu den nordwestlichen Einsatzorten sollen sich dann verkürzen.

„Unser Einsatzgebiet reicht bis zum Trebelsee hinter Ketzin, wir kommen da von Töplitz aus natürlich deutlich schneller hin als von Glindow oder Potsdam.“ Für einen Ertrinkenden zähle jede Sekunde, sagte Koppernock. Als Schirmherr der Aktion unterstützt auch der ehemalige Schwimmweltmeister Jörg Hoffmann, inzwischen Trainer am Olympiastützpunkt in Potsdam, das Anliegen. „Ich habe allen Respekt für diese Ehrenamtlichen“, sagte Hoffmann.

Dass es mit dem Zeitplan der Sendung klappt, ist zu 90 Prozent sicher, wie „96 Stunden“-Reporter Andreas Ulrich gegenüber den PNN erläuterte: In fünfeinhalb Jahren seien von 50 Aktionen nur 5 schief gelaufen. „Aus Witterungsgründen sind wir da nicht ganz fertig geworden, aber im Nachgang wurde alles abgeschlossen.“ Und noch eine interessante Zahl: Bisher haben sich bereits rund 1000 Projekte für die Sendung beworben.

Das die 96 Stunden in Töplitz reichen, darum kümmert sich auch OrtsvorsteherFrank Ringel, der die Firmenkontakte im Dorf vermittelt. Für Ringel ist die Sendung auch Werbung für den sechs Hektar großen Bebauungsplan „Hafen“: Für die Wohn- und Ferienhäuser, die sich der Ortsbeirat hier noch wünscht, wird ein Investor gesucht. Henry Klix

bis Freitag um 18.30 im RBB, Zusammenfassung am Samstag um 18.30 Uhr. Hotline 01802-240020 (6ct / Anruf)

Henry KlixD

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