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Reckahn: Viereinhalb Jahre Haft für Reitlehrer wegen Missbrauchs

Reitstall und Pferde ziehen Kinder an. Ein Reitlehrer soll dies genutzt haben, um sich an Minderjährigen zu vergehen. Dafür muss er viereinhalb Jahre in Haft.

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Potsdam - Ein Reitlehrer aus Reckahn (Potsdam-Mittelmark) ist am Donnerstag wegen sexuellen Missbrauchs zu vier Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Potsdam sah es als erwiesen an, dass sich der 56-Jährige an Jungen im Alter ab zwölf Jahren vergangen hat. Er hatte im Prozess den sexuellen Missbrauch einiger Opfer gestanden. Seine Aussagen hatten aber Fragen offen gelassen, so dass einige Betroffene vor Gericht aussagen mussten. Die Staatsanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft gefordert; die Verteidigung drei Jahre.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Potsdam hat sich der Besitzer eines Reit- und Kutschfahrthofes in Reckahn an fünf Jungen vergangen - in der Zeit von 1997 bis zum Sommer 2012. Laut Anklage war das jüngste Opfer zum Zeitpunkt des ersten Übergriffs neun Jahre alt.

Der Angeklagte hatte vor Gericht den sexuellen Missbrauch einiger Opfer gestanden. Seine Aussagen ließen aber Fragen offen, so dass einige Betroffene als Zeugen aussagen mussten. Dies wertet die Staatsanwaltschaft zulasten des Mannes. Außerdem habe der 56-Jährige wenig Reue gezeigt. Eine glaubhafte Auseinandersetzung mit seinen Taten sei nicht erfolgt. Der Familienvater hatte im Prozess beteuert, für die Zukunft weitere Taten ausschließen zu können - auch ohne therapeutische Behandlung.

Der Angeklagte sitzt seit Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen ihn waren durch die Anzeige eines Vaters ins Rollen gekommen, dessen Tochter der Reitlehrer mit unsittlichen Fragen bedrängt haben soll. Bei ihren Recherchen stießen die Kriminalisten auf die mutmaßlichen Opfer. Drei von ihnen sind in dem Verfahren auch als Nebenkläger zugelassen.

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