Potsdam-Mittelmark: Von der Lesung bis zum Kulturfest gegen Gewalt Werderaner Bündnis setzt Ziele für dieses Jahr
Werder - Das Werderaner Aktionsbündnis für Kulturaustausch, gegen Rassismus und Gewalt (Kurage) will sich demnächst erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Nachdem bereits im April ein Vorstand gewählt wurde und die organisatorischen Fragen weitgehend geklärt sind (PNN berichteten), fühlt man sich für die inhaltliche Arbeit bereit.
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Werder - Das Werderaner Aktionsbündnis für Kulturaustausch, gegen Rassismus und Gewalt (Kurage) will sich demnächst erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Nachdem bereits im April ein Vorstand gewählt wurde und die organisatorischen Fragen weitgehend geklärt sind (PNN berichteten), fühlt man sich für die inhaltliche Arbeit bereit. Die Vorstellung soll im Rahmen einer Lesung geschehen, die für Ende August in der Stadtbibliothek geplant ist. Dieser Entschluss war das Ergebnis eines Treffens am Mittwochabend.
Mit der Verbindung zwischen eigener Arbeit und einem kulturellen Höhepunkt erhofft sich das Bündnis besonders großes Interesse. Dazu soll die in Berlin wohnende Publizistin und „taz“-Mitbegründerin Ute Scheub in die Blütenstadt eingeladen werden. In diesem Jahr ist ihr Buch „Das falsche Leben“ erschienen, in dem Scheub die Erinnerungen an ihren Vater – einen ehemaligen SS-Mann – niedergeschrieben hat. Manfred Augst hatte sich auf dem Evangelischen Kirchentag 1969 in Stuttgart öffentlich mit einer Zyankalikapsel umgebracht.
Ein weiteres Vorhaben des Bündnisses ist die Etablierung eines Filmzyklus'' im hiesigen Scala-Kino. Alle acht Wochen könnten laut Vorstand Filme zu den Themen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus gezeigt und diskutiert werden. Mit dem Betreiber befinde man sich zurzeit in Gesprächen. Weiterhin sind auch ein Vortragsabend unter anderem mit Vertretern des Verfassungsschutzes geplant sowie Zeitzeugengespräche und ein Kulturfest im Dezember. Dies soll in Zusammenarbeit mit dem Ernst-Haeckel-Gymnasium vorbereitet werden.
Der Aktionsplan des Bündnisses Kurage wird damit um wesentliche Punkte erweitert. Parallel dazu suchen die Mitglieder weiterhin den Kontakt zu den Ortsverbänden der Parteien. Ein Gespräch mit der PDS-Spitze habe bereits stattgefunden, weitere mit der SPD und den Grünen seien aus terminlichen Gründen noch nicht zustande gekommen, hieß es. Ausgestreckt werden die Fühler auch in Richtung CDU.
Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) hat indes bereits in einem Brief erklärt, dass die Stadt das ehrenamtliche Engagement unterstütze und offen für Vorschläge seitens des Bündnisses sei. Vorstandsmitglied Hans-Hartwig Lau will den Bürgermeister demnächst auch in seiner Funktion als Vorsitzenden des Brandenburgischen Städte- und Gemeindebundes (SGB) ansprechen. Unter der Adresse www.kodex-online.de hat der Deutsche SGB kürzlich eine Datenbank mit über 400 Initiativen gegen Gewalt und für Toleranz ins Internet gestellt. Dort finden sich Bündnisse aus nahezu allen Bundesländern – außer Brandenburg.
Abermals verschoben wurde am Mittwochabend das Vorhaben, einen Verein zu gründen. Dieser genieße zwar Vorteile wie die Berechtigung, Spenden einzunehmen, oder eine juristisch günstigere Stellung, doch will das Bündnis nach wie vor für alle Werderaner offen sein und jedem die Gelegenheit zur Mitarbeit bieten. Thomas Lähns
weitere Informationen im Internet
unter unter www.kurage.eu
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