zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Von Schloss zu Schloss

Brückenbau rückt näher: Zu Fuß und mit dem Fahrrad über die Nuthestraße vom Jagdschloss nach Güterfelde

Stand:

Brückenbau rückt näher: Zu Fuß und mit dem Fahrrad über die Nuthestraße vom Jagdschloss nach Güterfelde Stahnsdorf. Grünes Licht für die Fußgängerbrücke über die Nuthe-Schnellstraße (L 4O) in der Parforceheide kurz vor der großen Verkehrskreuzung Güterfelder Eck: „In diesem Jahr können wir mit dem Bau beginnen", sagt Dieter Liesegang von der Oberbauleitung Michendorf des Brandenburgischen Straßenbauamtes. Seine Behörde – und damit die Bundesregierung – trägt die Baukosten, die Stadt Potsdam fungiert als Baulastträger. Mit der Wegeführung zur Brückenanbindung auf Güterfelder Seite sind nun auch die Grundstücksanlieger einverstanden. Mit dieser Übereinkunft endete der Erörterungstermin zur Planfeststellung, zu dem das Landesamt für Bauen, Verkehr und Straßenwesen vor wenigen Tagen in das Gemeindeamt Stahnsdorf eingeladen hatte. Anliegen war es, die bisher vorgetragenen Einwände gegen das Projekt zu behandeln. Die gab es von verschiedenen Seiten. Die Brücke ist Kernstück eines Rad- und Fußweges, der lange zum Bild der Parforceheide in diesem Bereich gehörte. Er führte vom Klaren Pfuhlgestell nahe dem Jagdschloss Stern an der Güterfelde Gemarkungsgrenze entlang zum Priesterweg mit dem Bereich zur Rohrlake. Mit dem Bau der Nuthestraße in den 1970er Jahren wurde der Weg unterbrochen, ebenso wie die Sternstraße von und nach Drewitz. Das öffentliche Gespräch über die Wiederbelebung des historischen Wanderweges erhielt neue Impulse, als nach der Wende die Autobahn A 115 verbreitert wurde und die neue Anschlussstelle Babelsberg nahe dem Jagdschloss entstand. Damit waren auch die am alten Wanderweg liegenden Auf- und Abfahrtrampen nach Berlin und der große „Überflieger" von Güterfelde Richtung Süden notwendig. Weil dafür beachtliche Waldflächen gebraucht wurden, bot das Autobahnamt quasi als Ausgleich an, den ursprünglichen Weg durch den Wald wieder herzustellen. Die Stadt Potsdam unterstützte das Vorhaben maßgeblich, denn damit könnte das Jagdschloss Stern als Touristenziel attraktiver werden. Inzwischen wird sie auch für die in Arbeit befindliche Ausstellung „200 Jahre Schloss Gütergotz“ als verbindendes Element gesehen: Um das Schloss Güterfelde, den Park und den Haussee künftig touristisch aufzuwerten, wird auf die Bezüge zur Potsdamer Kulturlandschaft verwiesen – eine Wegeverbindung würde dies sogar erlebbar machen. Vor Jahren hatte das Autobahnamt bereits eine Fußgängerbrücke zwischen dem Potsdamer Stadtteil Drewitz und dem Güterfelder Priesterweg geschlagen und damit die Ausflugstür zur Parforceheide geöffnet. Ist dann ein Stückchen weiter gleich noch eine zweite Brücke nötig, fragten daher etliche Kommunalpolitiker? Inzwischen ist ein weiteres Argument für den Bau hinzugekommen: Mit dem geplanten Ausbau der L 40 wird das Güterfelder Eck in der jetzigen Form verschwinden, neue Verkehrswege entstehen. Die neue Rad- und Fußgängerbrücke soll dem gerecht werden. Es wird eine Stahlrohr-Konstruktion ohne Mittelpfeiler. Naturschutzbeauftragter Peter Ernst ergänzt seine Freude darüber noch mit einer Anmerkung: Das Bauwerk, „ähnlich der Glienicker Brücke", bekommt auch eine Schieberinne, so dass die Radfahrer ihr Stahlross nicht über die Brücke tragen müssen. Georg Jopke

Georg Jopke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })