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Potsdam-Mittelmark: Waschbärenkonzept abgelehnt Deutliche Abfuhr für Werders SPD-Fraktion

Werder (Havel) - Das Rathaus Werder muss kein „Konzept zur Regulierung der Waschbärenpopulation“ ausarbeiten. Einem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion wurde bei der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend eine deutliche Abfuhr erteilt.

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Werder (Havel) - Das Rathaus Werder muss kein „Konzept zur Regulierung der Waschbärenpopulation“ ausarbeiten. Einem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion wurde bei der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend eine deutliche Abfuhr erteilt. Antragssteller Joachim Lindicke stand als Antragssteller nur seine Fraktionskollegin Jutta Bours-Wein zur Seite, Fraktionsmitglied Matthias Gunke enthielt sich der Stimme. Alle anderen Fraktionen lehnten den Antrag ab.

Zwar ist – wie im ganzen Land Brandenburg – auch im Landkreis Potsdam-Mittelmark tatsächlich ein Anstieg der Waschbärenstrecke zu verzeichnen, wie Torsten Fritz von der Unteren Jagdbehörde auf PNN-Anfrage sagte: So werden statt vier Waschbären im Jahr 1997 inzwischen im Schnitt fast 30 Waschbären pro Jahr von Jagdpächtern zur Strecke gebracht. Doch das Problem beschränke sich zur Zeit noch auf waldreiche Gemeinden wie Borkheide und Borkwalde. „Werder ist noch nicht auffällig geworden“, sagte Fritz.

Der CDU-Stadtverordnete Hermann Bobka, auch Vorsteher der Jagdgenossenschaft Glindow, zählte auf, dass im Jahr 2007 ein Waschbär in der Gemarkung geschossen und im Jahr 2006 einer überfahren wurde. Weitere Meldungen würde es nicht geben. „Wenn es tatsächlich zu einer Waschbärenplage in Werder kommen sollte, stehen die Jäger bereit“, sagte Bobka.

Bürgermeister Werner Große (CDU) sieht Werder eher von Füchsen geplagt. Wenn der Waschbär tatsächlich den Fuchs verdränge, wie im SPD-Antrag gewarnt wird, „dann sollte der Waschbär ins Stadtwappen aufgenommen werden“, so Große. „Sie sollten sich sachkundig machen, bevor sie einen solchen Antrag stellen“, sagte er in Richtung der SPD-Fraktion.

Joachim Lindicke hatte zuvor vergeblich für „Präventionsmaßnahmen“ geworben. Er verwies auf die Zustände der Stadt Kassel, die als europäische Waschbärenhauptstadt gilt und wo bereits die Schornsteine vergittert würden. Waschbären würden auch Krankheiten wie den Waschbärspulwurm übertragen. „Wir haben in Werder Obst ohne Ende und einen Weinberg“, verwies Lindicke auf die Leibspeisen der Knopfaugen. Die Bejagung allein würde nicht ausreichen, um Kasseler Verhältnissen vorzubeugen. hkx

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