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Potsdam-Mittelmark: Wenig Zeit für Protest

Bürgerbeteiligung für Raststätte in der Endrunde

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Michendorf - Der Protest gegen den geplanten Ausbau der Autobahnraststätte Michendorf-Süd hält sich in Grenzen: Laut Andree Halpap von der Initiative „Lärmschutz jetzt!“ haben bislang weniger als Hundert Bürger Stellungnahmen im Bürgerbüro abgegeben. Beim Planfeststellungsverfahren zum achtspurigen Ausbau der A 10 hatten noch mehr als 1 200 Bürger Briefe verfasst. „Wir hoffen, dass bis Freitag noch Stellungnahmen eingereicht werden“, sagte Halpap. Die Bürgerbeteiligung läuft nur noch diese Woche.

Die Lärmschutzinitiative und Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung kritisieren, dass die „Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH“ (Deges) als Bauherr zwei getrennte Planfeststellungsverfahren – eines für den A 10-Ausbau, ein weiteres für den Ausbau der Rastanlage – gestartet hat. „Man sollte die Verfahren stoppen und beide miteinander verknüpfen“, sagte Jung gestern gegenüber den PNN. Denn wenn man die Lärmentwicklung addiere, die beide Projekte nach sich ziehen, würden die Grenzwerte überschritten werden, so Jung. Der Michendorfer Hauptausschuss hat auf seiner Sitzung am Montagabend einstimmig die Stellungnahme der Gemeinde befürwortet. Darin wird unter anderem eine Reduzierung der Fläche gefordert. Laut den aktuellen Plänen soll die Rastanlage von derzeit zwei auf über zwölf Hektar erweitert werden. Dafür soll der Wald südlich und östlich der jetzigen Anlage weichen. Die Michendorfer fordern zudem mehr Lärmschutz und verweisen in dem Schreiben auf die Gefahr für die benachbarte Trinkwasserschutzzone.

Am Donnerstag laden Lärmschutzinitiative und Gemeindeverwaltung die Bürger zu einem Themenabend unter dem Motto „Lärm macht krank“ in das Gemeindezentrum Zum Apfelbaum ein. Ab 19 Uhr wird hier im Rahmen der Ökofilmtour die Doku „Schlaflos um Schönefeld“ gezeigt. Am Beispiel des Großflughafens BBI werden darin die gravierenden Folgen von Lärm gezeigt, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Schäden, Erkrankungen der Atemwege und eventuell sogar Brustkrebs. Im Anschluss werden Experten und Filmemacher das Thema weiter beleuchten und Fragen beantworten. Die Bürger können ihre Stellungnahmen zum Rastplatz-Ausbau gleich mitbringen. Der Eintritt ist frei. Thomas Lähns

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