Potsdam-Mittelmark: Werders Kino jetzt mit Biergarten Knut Steenwerth: „Wir sind gut besucht“
Werder - Das Werderaner Kino expandiert – nach draußen. Nachdem im Kinosaal und im Foyer eine unschöne Ecke nach der anderen restauriert und renoviert wurde, geht das Betreiberehepaar Peene und Knut Steenwerth daran, einen kleinen Biergarten auf dem Gelände der „Scala“ zu eröffnen.
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Werder - Das Werderaner Kino expandiert – nach draußen. Nachdem im Kinosaal und im Foyer eine unschöne Ecke nach der anderen restauriert und renoviert wurde, geht das Betreiberehepaar Peene und Knut Steenwerth daran, einen kleinen Biergarten auf dem Gelände der „Scala“ zu eröffnen. Tische und Bänke sind schon da. Und Knut Steenwerth geht davon aus, dass bis zum nächsten „Mittwochskino“ am 4. August auch endlich der Kies angeliefert wird, damit die Besucher im Anschluss an den Film – „Olle Henry“, DDR 1982 – draußen bei einem Getränk noch ein wenig plaudern können. In Zukunft soll der Biergarten zu den Vorführzeiten geöffnet sein. Das „Mittwochskino“, eine Reihe besonderer Filme, die alle vierzehn Tage mittwochs um 19.45 Uhr gezeigt werden, wird sehr gut angenommen. Knut Steenwerth schätzt, dass nicht nur ein Stammpublikum kommt, sondern immer wieder andere Leute. Den (überwiegenden) Rest der Zeit ist das Publikum launisch: Mal strömt es zuhauf wie letzte Woche beim Starttag von „(T)raumschiff Surprise“, der neuen Filmkomödie von „Schuh des Manitu“-Regisseur Michael Bully Herbig; mal bleibt es aus wie beim Blütenfest. Aber Knut Steenwerth sieht das gelassen. „Es gibt eine langsame Kurve nach oben“, sagt er als erfahrener Kinobetreiber, der Besucherzahlen zu interpretieren weiß. „Wir sind gut besucht“, kann er resümieren, wenn er die Werderaner Besucherzahl mit der ähnlicher Kinos in Berlin vergleicht. Die 235 Besucher am Starttag von „(T)raumschiff Surprise“ sind für Werder eine hohe Zahl, und es sei sinnlos, darüber zu grübeln, warum der gleiche Film im UCI Potsdam von 6000 Menschen besucht wurde. Die kleinen Kinos haben es schwerer als die Multiplexe. Sie müssen zum Beispiel bei kleineren erfolgreichen Filmen warten, bis eine Kopie frei wird. Die großen Filme dagegen, wie sie auch in der „Scala“ zum Bundesstart liefen, wie „Harry Potter“, „Troja“, „The Day after Tomorrow“, stehen in großer Kopienzahl zur Verfügung. Aber Knut Steenwerth möchte mehr zeigen als die Hollywoodschinken. Kopien von kleineren Filmen werden manchmal sehr kurzfristig frei. Das erschwert dem Kinobetreiber, ein längerfristiges Programm aufzustellen. Dennoch bemüht sich Steenwerth, regelmäßig auf einem Faltblatt, das im Kino ausliegt, eine Vorschau mit kurzer Inhaltsangabe zur Verfügung zu stellen. Das Programm für die nächste Woche steht jedenfalls fest: „Die Frauen von Stepford“, mit Nicole Kidman und Matthew Broderick, eine schwarze Komödie mit Science-Fiction-Grusel. Die „Scala“ soll auch immer wieder für andere kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Für den September ist eine Lesung geplant; eine Schauspielerin wird Texte von Christa Wolf lesen. Knut Steenwerth denkt bei dieser Veranstaltung auch an die örtlichen Schulen. Ob er seine Unkosten wieder hereinbekommen wird, weiß er nicht. Er ist Geschäftsmann genug, sein Risiko zu kalkulieren, aber auf der anderen Seite ist er ein leidenschaftlicher Kinomensch, der sich mit der „Scala“ in Werder den Traum vom schönen Kinosaal erfüllt hat. Es scheint so, dass sein Engagement und das seiner Frau Peene sich allmählich herumspricht in Werder. Elisabeth Richter
Elisabeth Richter
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