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Bis zu 150 Flüchtlinge können im Containerdorf in Bad Belzig unterkommen.

© E. Bellin

90 Belziger Flüchtlinge ziehen in Container um: Zelt wird geräumt

Potsdam-Mittelmark war der erste Landkreis in Brandenburg, in dem Flüchtlinge in einem Zelt untergebracht wurden. Nun ziehen sie in ein Containerdorf in Bad Belzig.

Von Enrico Bellin

Stand:

Bad Belzig - Das Flüchtlingszelt in Bad Belzig wird nicht mehr gebraucht. Seit dem gestrigen Dienstag ziehen die etwa 90 meist syrischen Bewohner des Zeltes, das am Rand des Flüchtlingswohnheimes im Weizgrunder Weg steht, in das nun fertige Containerdorf direkt gegenüber um. Wie Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert den PNN am gestrigen Dienstag sagte, werde sich der Umzug bis Donnerstag hinziehen. „Wir haben den Umzug so geplant, dass sich die Bewohner nicht gegenseitig im Weg stehen“, so Schwinzert. In den Containern, die für viereinhalb Jahre gemietet sind, teilen sich vier Flüchtlinge ein Zimmer – vorher mussten sie alle zusammen in einem 20 mal 30 Meter großen Zelt leben.

Containerdorf bietet 150 Flüchtlingen Platz

Das werde in den nächsten Tagen abgebaut. Das Containerdorf biete Platz für bis zu 150 Menschen, es gebe erst einmal Reserven für weitere Asylbwerber. Trotzdem arbeite die Kreisverwaltung weiter mit Hochdruck an neuen Standorten für Container oder Metall-Fertighäuser, wie sie bereits im Brücker Gewerbegebiet stehen. Im Oktober wird wohl ein Containerdorf für 170 Flüchtlinge in Neuseddin fertig (PNN berichteten), auch in Michendorf werde laut Schwinzert mit Hochdruck nach einem Standort für Unterkünfte gesucht.

Im Gespräch war dafür zuletzt eine kreiseigene Fläche vor der Rettungswache. „Wie sich inzwischen herausstellte, liegt die aber wohl in einem Landschaftsschutzgebiet“, so Schwinzert. Verwaltungsintern werde nun über eine mögliche Entlassung der Fläche aus dem Schutzgebiet verhandelt, daneben würden andere Flächen im Michendorfer Kerngebiet auf ihre Tauglichkeit für mögliche Unterkünfte untersucht. Genauere Angaben könne die Kreisverwaltung noch nicht machen. In Michendorf gebe es eine gute Willkommenskultur, wie sich bei der Nutzung der dortigen Sporthalle als Flüchtlings-Notunterkunft gezeigt habe. Pünktlich zum Schuljahresbeginn konnten alle Asylbewerber aus der Halle in die Brücker Fertighäuser umziehen.

Neue Unterkünfte geplant, wo es am einfachsten möglich ist

Auch mit privaten Grundstücksbesitzern in Werder (Havel) werde derzeit über mögliche Flächen für Fertighaussiedlungen verhandelt, wegen der laufenden Gespräche könne jedoch auch hier noch keine genaueren Auskünfte gegeben werden. „Unsere Kollegen haben fast täglich einen neuen Stand und werden natürlich versuchen, dort neue Unterkünfte zu errichten, wo es am einfachsten möglich ist“, so der Kreissprecher.

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