Potsdam-Mittelmark: Zieten-Kaserne mit Zukunft
Bundeswehr baut Standort Beelitz aus / Richtfest für neue Mensa
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Beelitz – Gute Aussichten für den Bundeswehrstandort in Beelitz: Trotz knapper Kassen und der aktuellen Diskussion um die Abschaffung der Wehrpflicht, wird die Kaserne „Hans-Joachim von Zieten“ weiter ausgebaut. Nachdem bereits zwei der Unterkunftsgebäude saniert worden sind, entstehen zurzeit ein neuer Sitz für die Verwaltung und eine neue Mensa. Die befindet sich schon im Rohbau und soll bis Sommer kommenden Jahres fertiggestellt werden. Es ist das erste große Bauprojekt an diesem Standort und damit ein klares Bekenntnis zur Zukunft der Bundeswehr in Beelitz. Rund 5,3 Millionen Euro investiert der Bund allein in dieses Gebäude. Gestern wurde Richtfest gefeiert.
Immer wieder waren in den vergangenen Jahren Einheiten aufgelöst und Kasernen in der Region geschlossen worden. Mittlerweile gibt es nur noch vier zentrale Standorte im Land Brandenburg: Potsdam/Geltow, Prenzlau, Straußberg und Beelitz. Und die werden nun fit für die künftigen Aufgaben der Truppe gemacht. Die liegen für das Beelitzer Logistikbataillon 172 längst nicht mehr nur in Ausbildung, Transport und Versorgung der regionalen Standorte sondern in erster Linie im Einsatz und dem vorbereitenden Training, sagte der stellvertretende Kommandeur, Matthias Paar, gegenüber den PNN.
Erst vor zwei Wochen waren über 350 Beelitzer Soldaten wieder in den Auslandseinsatz nach Afghanistan verabschiedet worden (PNN berichteten). In Masr-e-Sharif sind sie für die Versorgung der gesamten Bundeswehr und der verbündeten Streitkräfte im Norden des Landes zuständig. Im November sollen sie zurückkehren. Der nächste Einsatz sei dann erst wieder in zwei bis drei Jahren geplant, so Major Paar.
Allein im Wehrbereich Ost, also in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, würden zurzeit 30 Investitionsvorhaben in Millionenhöhe umgesetzt werden, sagte Jörg Jankowsky, Sprecher der Wehrbereichsverwaltung Ost. Davon profitiere das Handwerk vor Ort: In der Regel 90 Prozent der Aufträge würden an Unternehmen in der Region vergeben werden. Die Wehrbereichsverwaltung arbeite dafür eng mit dem Land zusammen, erläuterte Präsident Michael Schrömbkens. Die neue Mensa in Beelitz wird ausgerüstet mit einer modernen Küche und bietet im Speisesaal Platz für 600 Soldaten. Sie fällt damit wesentlich kleiner aus als ihr Vorgängerbau aus NVA-Zeiten, in dem doppelt so viele Bundeswehrangehörige und zivile Mitarbeiter verköstigt werden könnten. Das alte Haus 10 soll aufgrund technischer Mängel im kommenden Jahr abgerissen werden.
Etwa 1300 Menschen arbeiten in der Zieten-Kaserne, die meisten davon sind Soldaten aus dem Land Brandenburg. Zudem gibt es hier auch Zivilangestellte aus der Region und 150 junge Soldaten, die hier ihren Grundwehrdienst ableisten. Dass es damit möglicherweise bald vorbei sein könnte, werde auf den Standort Beelitz kaum Einfluss haben, hieß es gestern. Thomas Lähns
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