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Potsdam-Mittelmark: Zurückrudern nach der Wahl ?

Aufregung um neuen Termin für Sondersitzung zur vierten Teltower Grundschule

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Teltow – Große Aufregung unter den Eltern hat eine nochmalige Terminverlegung für die Sondersitzung zur geplanten vierten Teltower Grundschule in Seehof ausgelöst. Nicht, wie von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) angekündigt, in dieser Woche (PNN berichteten), sondern erst für Montag nach dem Wahlsonntag wurden die Stadtverordneten zur außerordentlichen Sitzung eingeladen. Dort sollen die noch strittigen Punkte eines Vertrages zwischen der Stadt und dem Diakonissenhaus über die Errichtung der Grundschule in Seehof geklärt werden. Im Kern geht es noch um einen zusätzlichen städtischen Zuschuss von 250 000 Euro für die Errichtung der Schule mit Sporthalle. 1,5 Millionen Euro waren von den Stadtverordneten bereits gebilligt worden.

„Wir befürchten, dass ist nur taktisches Geplänkel“, sagte Ute Hansen von der Elterninitiative gegenüber den PNN. Sie hatte erst im Internet den neuen Termin auf der Webseite der Stadt entdeckt. Besonders verärgert war sie jedoch, als sie aus dem Sekretariat des Bürgermeisters erfuhr: „Herr Schmidt ist urlaubsbedingt nicht zu erreichen.“ Anschließend sei er auf einer Dienstreise, so die Auskunft aus dem Rathaus.

„Wir haben den Eindruck, dass Herr Schmidt uns vorsätzlich vorgegaukelt hat, er würde sich unserer Sache annehmen“, befürchtet nicht nur Ute Hansen, dass es eng wird für die Schule, da die verbleibende Antragsfrist für die Eröffnung einer neuen Schule nur bis zum 30. September läuft. Als „Trickserei“ bezeichnete FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz (FDP) den neuerlichen Termin. Zudem sei die Sitzung nicht öffentlich, weil ein Vertrag zwischen Stadt und Diakonissenhaus behandelt werde. „Von dem Papier hat dann bestimmt nicht jeder Kenntnis“, argwöhnt Goetz, „da ist dann eine weitere Verschiebung absehbar.“

„Ich werde zu meinem Wort stehen und nach der Wahl nicht zurückrudern“, versicherte indes der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Frank Fromm. Er hatte bereits in der vergangenen Woche auf einem Forum mit den Eltern seine Zustimmung zu dem Vertrag signalisiert. Auch die Linken scheinen ihre ablehnende Haltung jetzt aufzugeben. Ihr Spitzenkandidat Steffen Heller sagte gestern den PNN: „Diese Schule muss kommen, weil es keine andere Alternative gibt. Denn in den Jahren zuvor hat die Stadt das Thema einfach verpennt.“

Derzeit gibt es zum kommenden Schuljahr 80 Anmeldungen für die geplante evangelische Grundschule. Im Gespräch mit dem Bürgermeister hatten die Eltern in der vergangenen Woche geschildert, warum ihnen das sozial-diakonische Profil der zukünftigen Schule so wichtig ist. Ein Argument waren die sozialen Kontakte in den ersten Schuljahren, die erst eine wohnortnahe Schule ermöglichen würde. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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